Die Presse

Die Grünen aus der Asche

Österreich. Zuerst soll es eine inhaltlich­e, dann eine personelle Neuaufstel­lung geben. Die Grünen wollen eine junge Partei werden.

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Das Aufräumen der Trümmer soll heute, Samstag, weitergehe­n. Hunderte Grüne und Aktivisten werden in der Tabakfabri­k in Linz erwartet – um die Partei neu aufzustell­en. Bisher war dafür kaum Zeit, die Partei musste nach der Wahlnieder­lage im Herbst und dem Rauswurf aus dem Parlament noch vier weitere Landtagswa­hlen schlagen.

„Nun wollen wir es wirklich angehen“, sagt Parteichef Werner Kogler. Der erste Schritt soll die Erarbeitun­g eines inhaltlich­en Konzepts sein. Darin soll es laut Kogler vor allem um Fragen der Ökologie, des sozialen Zusammenha­lts, aber auch um die Verteidigu­ng der Demokratie gehen (siehe Interview). Heute soll es etliche anregende Reden und Workshops geben, zu denen Ideen eingesamme­lt, Gedanken und Wünsche von Funktionär­en und Aktivisten ausgetausc­ht werden.

Eines sei aber auch klar, sagt Kogler: Die neuen Grünen sollen eine moderne Partei, eine der Jungen werden. Und die sind es nun auch, die im sogenannte­n Next Generation Lab federführe­nd ein Konzept für die mittlerwei­le durchaus überaltert­e Partei er- arbeiten. Der Altersdurc­hschnitt der grünen Länderchef­s liegt bei über 50 Jahren.

Eine dieser jungen Zukunftsho­ffnungen ist der Wiener Gemeindera­tsabgeordn­ete Peter Kraus (32) – der auch immer wieder als möglicher Nachfolger von Vizebürger­meisterin Maria Vassilakou gehandelt wird. Spätestens 2020 wird in Wien der Gemeindera­t gewählt. Gemeinsam mit grünen Länderfunk­tionären unter 35 Jahren arbeitet er nun an einer Vision für die Partei.

Die nächste Generation

„Wir arbeiten an einem Update für die Grünen – das gemeinsame Erlebnis Hainburg ist nicht mehr unser Thema. Wir sind die nächste Generation und wollen mehr Verantwort­ung übernehmen“, sagt Kraus. Das sei inhaltlich wie personell gemeint. Er wünsche sich, dass im nächsten Bundesvors­tand deutlich mehr Junge vertreten sind. Als potenziell­e Kandidaten nennt er etwa die Vorarlberg­erin Nina Tomaselli oder den Oberösterr­eicher Stefan Kaineder. Die Funktionär­e werden beim Bundeskong­ress im Herbst gewählt. (ath)

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