Die Presse

Fünf Sterne wollen Neuwahl am 24. Juni

Italiens populistis­che Bewegung erhöht Druck.

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Die Bemühungen, eine neue Regierungs­koalition in Italien aufzustell­en, bleiben weiter fruchtlos. Nun hat der Chef der Fünf-Sterne-Bewegung, Luigi Di Maio, seine Forderung nach Neuwahlen bekräftigt. Der Urnengang sollte am 24. Juni und mit dem geltenden Wahlgesetz stattfinde­n, sagte Di Maio der italienisc­hen Tageszeitu­ng „Il Fatto“. Di Maio beschuldig­t die Sozialdemo­kraten (PD) und die Mitte-rechtsAlli­anz um Ex-Premier Silvio Berlusconi, alles getan zu haben, um die Bildung einer Fünf-Sterne-Regierung zu verhindern. „Die beiden Wahlverlie­rer – Berlusconi und PD – versuchen mit allen Mitteln zusammen eine Regierung zu bilden, um die Fünf-Sterne-Bewegung auszugrenz­en.“

Aus der Wahl am 4. März war die Fünf-Sterne-Bewegung als stärkste Partei hervorgega­ngen. Ein Mitte-rechts-Parteienbü­ndnis, zu dem die rechtspopu­listische Lega zählt, konnte zwar die meisten Sitze erringen, verfehlte aber die Regierungs­mehrheit. Die Demokratis­che Partei (PD) landete abgeschlag­en auf dem dritten Platz.

Di Maio hatte die Lega aufgeforde­rt, eine Koalition mit seiner Bewegung einzugehen. Allerdings müsse die Lega dafür das Bündnis mit der Forza Italia unter Silvio Berlusconi verlassen. Das lehnt aber LegaChef Matteo Salvini ab. Auch die PD lehnte Regierungs­verhandlun­gen mit Di Maio ab.

Der italienisc­he Präsident, Sergio Mattarella, unternimmt am Montag einen weiteren Versuch, einen Ausweg aus der Pattsituat­ion zu finden. Mattarella kündigte am Donnerstag eine neue eintägige Konsultati­onsrunde mit den stärksten im Parlament vertretene­n Parteien an. Mattarella hatte bereits in den vergangene­n Wochen zwei Konsultati­onsrunden geführt, die ergebnislo­s zu Ende gegangen waren. (APA)

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