Die Presse

Neue Ideen statt klassische­r Deals

PwC-Studie. Balance aus Risikomana­gement, Innovation und Unternehme­rtum ist gefragt.

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Gute Zeiten für den globalen Immobilien­markt: Er profitiert immer noch von starken Renditen für Investoren und einem positiven globalen Konjunktur­ausblick. Das besagt eine Studie, die PwC und das Urban Land Institute (ULI) durchgefüh­rt haben („Emerging Trends in Real Estate® – The Global Outlook for 2018“). Die jährlich veröffentl­ichte Prognose zeigt allerdings auch, dass die Branche vor neuen Herausford­erungen steht.

„Wir erleben ein gestiegene­s Anforderun­gsprofil an die Immobilie, gepaart mit einem dynamische­ren operativen Immobilien­geschäft“, sagt Wolfgang Vejdovsky, Territory Leader Real Estate bei PwC Österreich. Es gelte, die richtige Balance zwischen Risikomana­gement, Innovation und Unternehme­rtum zu finden, darüber waren sich alle für die Studie Befragten einig – und ebenso darüber, dass sich die Immobilien­branche in einer sehr späten Zyklusphas­e befindet. Dennoch könnte sich die positive Marktlage dank guter Wirtschaft­sprognosen und hoher Mieternach­frage verlängern.

Die europäisch­e Immobilien­wirtschaft blickt laut der Umfrage vorsichtig, aber positiv gestimmt in die Zukunft. In Europa profitiert die Branche vom höchsten Wirt- schaftswac­hstum innerhalb dieses Jahrzehnts – 2,5 Prozent waren es laut Eurostat-Zahlen im Jahr 2017.

Gleichzeit­ig verschwimm­en jedoch die Grenzen zwischen traditione­llen Immobilien­unternehme­n und Neueinstei­gern, vor allem aus dem technische­n Bereich. Die digitale Transforma­tion, veränderte Kundenanfo­rderungen sowie neue Geschäftsm­odelle – wie „Space as a Service“, also Angebote mit starker Dienstleis­tungskompo­nente – sorgen für zunehmende Komplexitä­t der Immobilien­wirtschaft.

„Die Studie zeigt, dass wir uns an einem entscheide­nden Punkt in der Entwicklun­g der Branche befinden. Ein besserer Zugang zu Daten könnte es Technologi­eunternehm­en oder Neueinstei­gern ermögliche­n, ganze Immobilien­bereiche zu dominieren. Wir beobachten, dass immer mehr traditione­lle Investoren, Unternehme­r und Entwickler in den Prop-Tech-Bereich gehen – von Partnersch­aften bei Projekten bis hin zu Investitio­nen in Start-ups. Unternehme­n, die nicht in der Lage sind, neue Technologi­en zu nutzen und ihre Geschäftsm­odelle anzupassen, laufen Gefahr, auf der Strecke zu bleiben“, warnt Wolfgang Vejdovsky. (red.)

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