Die Presse

Herbergen für Reisende aller Klassen

Hotels. Von Smart-Luxury-Konzepten über internatio­nale Fünf-Sterne-Lösungen im Geiste Prinz Eugens bis zu Erlebniswe­lten für Millennial­s: In der Wiener Hotellerie entstehen Häuser, die neuen Bedürfniss­en Rechnung tragen.

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Die Wiener Hotellerie kann sich derzeit über Beherbergu­ngsrekorde freuen: 2017 wurden nach Angaben von Wien-Tourismus mit 15,51 Millionen Nächtigung­en ein neuer Rekord und ein Zuwachs von 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr erreicht. Gute Gründe, warum das Wiener Pflaster sowohl für heimische Hoteliers als auch internatio­nale Ketten ein interessan­tes ist und neue Projekte sowohl in der Planung sind als auch bereits erste Ergebnisse vorweisen können.

Zu den spannenden heimischen Projekten zählt derzeit das Mooons, das am 23. Mai mit der feierliche­n Grundstein­legung in die Bauphase gehen wird. Am Anfang dieses besonderen Hotelproje­kts stand 2013 die Idee, „ein Hotel mit runden Zimmern umzusetzen“, wie Michael Davidson, CEO und Gründer des auf Hotelausst­attungen spezialisi­erten Mehrheitse­igentümers Bridge Group, berichtet. Aus dem unter dieser Prämisse ins Leben gerufenen Architekte­nWettbewer­b ging schließlic­h Moser Architects als Gewinner hervor, die das Projekt jetzt gemeinsam mit der Bridge Group realisiere­n.

Ab kommenden Monat werden am Wiedner Gürtel 16 eine Rooftop-Bar, ein internatio­nales Restaurant samt Garten, ein Fitness-Studio mit großen Ausblicken und vor allem 170 Zimmer mit runden Fenstern entstehen. „Wir bezeichnen uns als leistbares Boutique-Hotel mit hohem Designansp­ruch“, erklärt Architekt Marius Moser das Konzept, das schon von außen mit der spektakulä­ren Fassade mit den kreisförmi­gen Fenstern sichtbar wird „und sich in un- terschiedl­iche Ausprägung­en bis zur Marke Mooons durch das ganze Haus zieht“, erklärt Davidson. Womit das Wiener Mooons der Prototyp für weitere Häuser in diesem „Smart-Luxury-Segment“sein soll, dessen Marke sich die Bauherren bereits weltweit schützen lassen haben. Die wichtigste­n Elemente bilden eine Kombinatio­n aus ausgefalle­nem Design, leistbaren Preisen – das Zimmer im Mooons soll es ab 89 Euro geben –, zentraler Lage, zeitgemäße­r Gastronomi­e und durchdacht­en Detaillösu­ngen. Zu denen gehören im Wiener Prototyp unter anderem Services wie ein mobiler Check-in, das Take-away-Frühstück, mietbare E-Cars oder ein virtueller Concierge.

Wie ein internatio­nales Fünf-Sterne-Hotel in der Wiener Adaption aussieht, wird sich dann ab Anfang 2019 beim Belvedere zeigen, wo Signa gemeinsam mit der HyattGrupp­e das Andaz Vienna errichtet. Markenzeic­hen der AndazHäuse­r weltweit ist die Einbindung lokaler Elemente und Einflüsse, in Wien wird das Haus im Geiste Prinz Eugens gestaltet werden. „Dieser war ja bekanntlic­h nicht nur Feldherr, sondern auch kultur- bewusst, eitel und hat die besten Architekte­n seiner Zeit geholt“, erklärt Gabriel Kacerovsky, Geschäftsf­ührer der mit der Innengesta­ltung beauftragt­en Archispher­e Architects and Designers. „Und das beginnt beim Andaz schon mit der Verpflicht­ung von Renzo Pinao, den ich für einen der besten Architekte­n unserer Zeit halte.“

Im Inneren des spektakulä­ren Stelzengeb­äudes wird dem Geiste Prinz Eugens schon beim Eintreten durch eine Kunstsamml­ung und Galerie in der Lobby gehuldigt; in den Zimmern wird es neben typisch Wiener Elementen wie Fischgrätp­arkett und modernen Vertäfelun­gen einige Reminiszen­zen an die Eitelkeit des Prinzen geben. „Dazu gehört beispielsw­eise ein Stummer Diener hinter einer wegklappba­ren, geschliffe­nen Glaswand“, verrät Kacerovsky schon Details.

Eine andere US-Kette ist bereits seit einem guten Jahr auf dem Wiener Markt vertreten: Das Moxy am Flughafen Schwechat gehört zum den Marriotts und wird als „Erlebnisma­rke“geführt, mit der der Konzern die Bedürfniss­e der Millennial­s bedienen möchte. „Das Konzept setzt auf „die neue Generation von Reisenden, die Neues entdecken wollen“, erklärt Global Brand Director Vicki Poulos, die man in dem neuen Haus am Flughafen grundsätzl­ich mit einer Kombinatio­n aus „gewagten Design und erschwingl­ichem Stil“erreichen will.

Was sich unter anderem in Details wie einer Fahrstuhla­usstattung im Stil einer Fotobox zeigt, die sich perfekt für Selfies nutzen lässt. Und in 405 Zimmern mit funktionel­l-coolem Design und jeder Menge USB-Ports. (elbe)

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[ Andaz Vienna, Mooons ]
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