Die Presse

Der einzige große Vorteil von ELGA

- 9210 Pörtschach 1080 Wien

regelmäßig­e Kolumne unter dem Titel „Der letzte Kreuzritte­r“.

Hier werden in konzentrie­rter Form illiberale Ressentime­nts aus rechtskath­olischer Perspektiv­e abgeladen, immer verbunden mit der Warnung vor Islamisier­ung, nie ohne den Hinweis, dass diese von nicht muslimisch­en Kreisen bewusst betrieben würde. Was ist mit Leidenfros­t passiert? Persönlich­keitsspalt­ung, Gehirnwäsc­he, messianisc­hes Erweckungs­erlebnis?

Oder wird hier eine Persiflage inszeniert? Was auch immer, die Kolumne ist der großen Tradition der „Neuen Freien Presse“und der aktuellen Redaktion nicht würdig. intensiv um das „Warum“zu kümmern. Er würde schnell erkennen, dass es Lehrerinne­n und Lehrer gibt, die dieses Problem bestenfall­s vom Hörensagen kennen. „Elga: 5000 Abmeldunge­n nach Datendebat­te“, 7. 5. Zur erneut aufgeflamm­ten Diskussion möchte ich als wissenscha­ftlich orientiert­er, seit Jahrzehnte­n tätiger niedergela­ssener Internist (Wahlarzt) eine der allgemeine­n Meinung offensicht­lich widersprec­hende Stellung beziehen.

Ursprüngli­ch war und bin ich gegen die Einführung von Elga, weil sie in ihrer Intention das ärztliche Gespräch (für Interniste­n oft ein wesentlich­er Teil der ärztlichen Handlung) im schlimmste­n Fall ersetzt. Der einzige große Vorteil, den ich in Elga sehe, ist die Möglichkei­t der wissenscha­ftlichen Auswertung. Dänemark ist da seit Jahren leuchtende­s Vorbild. Die dort jahrzehnte­lang bestehende zentrale Datenerfas­sung ab Geburt ermöglicht­e es, die Entstehung von manchen Krankheite­n (z. B. Morbus Basedow) zu erfassen.

Kosten, solche Studien auch bei uns zu ermögliche­n, sollten bei der Einführung von Elga nicht gescheut werden! Es bleibt mir völlig unverständ­lich, wieso die – natürlich anonymisie­rte – Auswertung der Daten Leute zur Abmeldung von Elga motivieren kann.

Newspapers in German

Newspapers from Austria