Ölpreis steigt, Italiens Börse ist verunsichert
Eine mögliche Koalition von Lega und Fünf Sterne lässt Anleger zittern.
E in weltweites und ein eher regionales Problem beschäftigten Anleger zu Christi Himmelfahrt. Da war zum einen der steigende Ölpreis aufgrund des USRückzugs vom Iran-Abkommen. Die Nordsee-Sorte Brent kostete mit 78 Dollar je Fass so viel wie seit dreieinhalb Jahren nicht mehr. Auch die US-Sorte WTI verteuerte sich und notierte bei 71,89 Dollar. Anleger fürchten Lieferausfälle des wichtigen Ölexporteurs Iran.
Während die Wiener Börse am Feiertag geschlossen hatte, zeigte sich der deutsche Leitindex DAX von den schlechten Nachrichten nicht beeindruckt und legte im Laufe des Feiertagshandels sogar leicht zu.
Weniger optimistisch blicken hingegen Anleger an der Mailänder Börse in die Zukunft. Sie fürchten eine Regierungskoalition aus der rechtsextremen Lega und der populistischen FünfSterne-Bewegung. Beide Parteien wetterten im Wahlkampf lautstark gegen die EU-Haushaltsregeln. Die Kurse der zehnjährigen italienischen Staatsanleihen fielen.
Unter den Einzelwerten an den europäischen Aktienmärkten stach der britische Telekomkonzern BT negativ hervor. Im vierten Quartal war der Umsatz um drei Prozent auf sechs Milliarden Pfund eingebrochen. Die Analysten waren geschockt, die Aktie rauschte um bis zu zehn Prozent in den Keller. (ag/red)