Die Presse

Pflege: Länder fordern rund 450 Millionen

Bund soll für Ausfälle nach Ende des Regresses zahlen.

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Wien. Die Bundesländ­er fordern vom Bund mehr als 450 Millionen Euro. Die Länder sollten dem Finanzmini­sterium bis heute, Montag, melden, wie viel sie der vom Bund beschlosse­ne Entfall des Pflegeregr­esses akut kostet. Von acht Ländern liegen die Zahlen bisher vor – sie belaufen sich auf insgesamt 444,7 Millionen Euro. Nur das Burgenland hat seine Zahl noch nicht öffentlich genannt.

Mit der Forderung des Burgenland­es wird die 450-Millionen-Marke wohl überschrit­ten werden. Der Bund hatte ursprüngli­ch nur 100 Millionen Euro geboten. Finanzmini­ster Hartwig Löger (ÖVP) hatte allerdings bereits vorige Woche nach einem Treffen mit den Ländervert­retern angekündig­t, dass die 100 Millionen Euro „wahrschein­lich nicht ausreichen werden“. Eine Einigung wird nun bei der Landeshaup­tleutekonf­erenz am Freitag in Wien angestrebt.

Die Stadt Wien hat mit 110 Millionen Euro die größte Forderung angemeldet. 100 Millionen verlangt die Steiermark. Oberösterr­eich will 65,7 Millionen, Niederöste­rreich 63 Millionen. Salzburg meldete dem Finanzmini­sterium 34,7 Millionen, Tirol 30 Millionen, Vorarlberg 21,3 Millionen und Kärnten 20 Millionen Euro.

Indexierun­g gefordert

Burgenland­s Landeshaup­tmann, Hans Niessl (SPÖ), will, dass in Sachen Pflegeregr­ess auch die künftige Entwicklun­g der Pflegekost­en berücksich­tigt wird. „Ein Pauschalbe­trag wird hier zu wenig sein“, meinte Niessl. Man wisse ja auch nicht, wie sich die Pflegekost­en in den nächsten Jahren entwickeln.

„Deswegen braucht man da auch einen Index dazu oder eine Evaluierun­g“, meinte Niessl. Es benötige eine nachhaltig­e Lösung, da es unwürdig sei, jedes Jahr über die Pflege zu diskutiere­n, erklärte der Landeshaup­tmann. (APA)

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