Die Quereinsteigerin
Veronica Kaup-Hasler. Die Kulturmanagerin ist die größte Überraschung im Team von Michael Ludwig – wurde zuletzt doch die Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus, Hannah Lessing, als neue Kulturstadträtin gehandelt.
Kaup-Hasler leitete von 2006 bis 2017 das Festival Steirischer Herbst in Graz und besitzt umfangreiche fachliche Erfahrung im Kulturbereich. Sie ist also nicht nur Quereinsteigerin, sondern auch eine Expertin, die bisher politisch nicht wirklich exponiert war.
Bei den Wiener Festwochen war sie Dramaturgin und enge künstlerische Mitarbeiterin des Intendanten Luc Bondy. Beiträge lieferte sie auch zu Konzeption und Durchführung des Regiewettbewerbs der Festwochen, in der Entwicklung der Container-Aktion von Christoph Schlingensief und in der Recherche im Bereich des osteuropäischen Theaters. Am Burgtheater war sie als Dramaturgie-Mitarbeiterin ebenso tätig wie am Theater Basel. In einem knappen Statement dankte Kaup-Hasler dem designierten Bürgermeister „für den Mut, jemanden zu nehmen, der ein seltsames Wesen ist“. Darauf Ludwig: „Gerade seltsame Wesen sollten in der Sozialdemokratie Platz haben.“
Nebenbei: Kaup-Hasler erreichte bei der „Presse“-Gala zur Wahl der Österreicher des Jahres (dort stimmen jedes Jahr eine hochkarätige Jury sowie Leserinnen und Leser über diese Auszeichnung ab) im Bereich „Kulturerbe“sogar eine Nominierung zur „Österreicherin des Jahres“.