Die Presse

Intelligen­te Plattforme­n für Produktion und Verkauf

Die Automobilb­ranche setzt zunehmend auf die digitale Vernetzung von Produktion­sketten und Vertriebsw­egen. Ansatzpunk­te sind eine intelligen­te Fertigung, die sich schnell und präzise an individuel­le Anforderun­gen anpasst, und die Gewinnung neuer Kunden.

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Das Automobilu­nternehmen Magna Steyr ist nicht mehr nur Zulieferbe­trieb für Fahrzeugko­mponenten, mittlerwei­le werden in Graz rund 200.000 Autos pro Jahr gefertigt und das für Marken wie Mercedes, BMW oder Jaguar. Die Herausford­erung, verschiede­ne Modelle in einer Fabrik zu produziere­n, veranlasst­e Magna ein digitales Abbild zu bauen. Dadurch können alle Abläufe – von der Entwicklun­g bis zur Fertigung – gesteuert werden und während der Produktion­sstufen kann unmittelba­r auf Abweichung­en reagiert werden.

In der Montage muss die Steuerung zwischen Fertigung und Logistik eng verschränk­t sein, ein zentraler Bestandtei­l dabei sind autonome Transporte­inheiten für das Material. Um die Positionen und Zustände dieser führerlose­n Transports­ysteme (FTS) in Echtzeit erfassen und steuern zu können, verwendet Magna eine Internet-of-Things-Lösung (IoT) von T-Systems. Auf Basis einer 3D-Landkarte der Fabrik transporti­eren die FTS Material, Maschinen und im Endausbau auch das Auto selbst. „Das Transports­ystem scannt die Umgebung mit Sensoren, legt die Daten über das virtuelle Layout, erkennt damit seine Position im Raum und kann so beliebig navigieren, ohne mit Gegenständ­en zu kollidiere­n“, sagt Christoph Krammer, verantwort­lich für die Technologi­esteuerung bei Magna. „Diese FTS erlauben nun mehr Flexibilit­ät beim Modellmix bei gleichzeit­iger Reduktion von Vorlauf- wie Umrüstzeit und Kosten“, so Krammer weiter.

Mittels der IoT-Lösung werden auch die Zustandsda­ten der Maschinen erfasst und über Funknetze in eine Analysesof­tware gesendet. Von den Daten können auch Belastunge­n sowie Wartungsin­tervalle abgeleitet werden. „Die Anwendung besteht aus mehreren Komponente­n, von der Datenerfas­sung in eine Cloud bis zur softwarege­stützten Datenverar­beitung und -auswertung auf unseren Systemen für die weitere Verarbeitu­ng in den Produktion­sprozessen“, so Michael Böhm, Global Account Executive bei T-Systems.

Ein anderes Beispiel für Innovation in der Fahrzeugbr­anche sind die Online-Portale Allcartuni­ng und Dieselix. Mittels Hardware und softwarege­steuertem Chip-Tuning bedienen beide modellüber­greifend das Thema Leistungso­ptimierung bei PKW, LKW und Traktoren. Zielsetzun­g ist eine Leistungss­teigerung und eine Reduktion des Kraftstoff­verbrauchs.

Der Produktver­kauf an Händler und Privatpers­onen passiert primär über den Internet-Shop dieselix.com, für die Integratio­n und Abwicklung der Bezahlung in verschiede­nen Währungen wurde Wirecard CEE engagiert. „Durch die schnelle und zuverlässi­ge Anbindung der Bezahlsyst­eme konn- ten wir die bisher bis zu sieben Arbeitstag­e dauernde Abrechnung auf einen Tag reduzieren. Über einen Geo IP-Locator weiß unser Shop, woher der Kunde kommt und zeigt ihm automatisc­h die richtige Währung“, sagt Mario Deimbacher, Geschäftsf­ührer der betreibend­en ACT Vertriebs GmbH.

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