US-Firmen kaufen zu
Handel. Österreichische Firmen sind ein begehrtes Übernahmeobjekt für US-Konzerne.
Der Übernahmehunger von US-Investoren nach österreichischen Unternehmen ist in den vergangenen fünf Jahren größer geworden. 2017 wurden 15 Firmen gekauft, 2016 und 2015 waren es je elf und 2014 fünf. Das entspreche einer jährlichen Steigerung von 21 Prozent, teilte der Unternehmensberater Deloitte am Montag mit. Mit 49 Übernahmen zwischen 2013 und 2017 seien Käufer aus den USA hinter der Schweiz (50 Übernahmen) und Deutschland (134) die drittwichtigste Investorengruppe in Österreich, erklärte Deloitte-Partner Albert Hannak.
Durch die 1,3 Mrd. Dollar schwere Übernahme der Constantia-Etikettensparte durch den US-Konzern Multi-Color stieg das Transaktionsvolumen 2017 auf rund 1,5 Mrd. Dollar (1,26 Mrd. Euro). 2016 war das Transaktionsvolumen aufgrund eines mehr als 600 Mio. Dollar schweren Deals bei rund 700 Mio. Dollar gelegen.
Ohne diese beiden Ausreißer wäre das Gesamtvolumen in den vergangenen fünf Jahren immer unter 300 Mio. US-Dollar gelegen, 2013 und 2015 sogar nur im zweistelligen Millionenbereich. Ende 2016 kaufte der New Yorker Softwarekonzern CA Technologies den österreichischen Softwareentwickler Automic Software (früher UC4 Software) für 600 Mio. Euro. Automic Software hatte zuvor dem Equityhaus EQT (Stockholm) gehört. EQT hatte die Firma 2012 für 220 Mio. Euro übernommen.
Umgekehrt haben 2017 fünf österreichische Firmen in den USA zugekauft. 2016 waren es sechs, 2015 zehn, 2014 vier und 2012 drei. Das Volumen stieg im Vorjahr von rund 100 auf über 150 Mio. Dollar.
Für heuer geht Deloitte von einem weiteren starken Jahr aus, in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres seien bereits zwei Übernahmen angekündigt worden. (APA)