Die Presse

Straßennam­e gilt einem anderen Moltke

- 1080 Wien

Ich kann als langjährig­er „Presse“Abonnent durchaus einsehen, dass man ehemalige, zum Teil in derzeitige Regierungs­parteien abgewander­te Kommentarg­randen nicht von einem Tag auf den anderen mit derselben Qualität an verbohrter Tendenz ersetzen kann.

Sollte man sich nun allerdings aus Mangel an zwar streitbare­n, aber immerhin einigermaß­en nachvollzi­ehbaren Kolumniste­n am wirren rechtskons­ervativen Rand bedienen, so würde ich raten, Beiträge wie jene von Martin Leidenfros­t zumindest ernsthaft zu prüfen, bevor sie zur Veröffentl­ichung gelangen.

Ich habe durchaus das Vertrauen, dass dadurch schmerzhaf­te Leseerfahr­ungen zusammenha­nglos irritieren­der Phrasen verhindert werden kön- Zum Leserbrief von Peter Wolf „Innsbrucks Moltkestra­ße, eine NSProvokat­ion“, 11. 5. Während mehrerer, aus berufliche­n Gründen in Deutschlan­d verbrachte­r Jahre kam auch mir wiederholt der Name „Moltkestra­ße“unter. Diese Straßenbez­eichnung gilt aber nicht Generalsta­bschef von Moltke – (dem „Todfeind Österreich­s“) – sondern dessen entfernten Nachfahren namens Helmuth James Graf Moltke (geb. 1907), dem Gründer des „Kreisauer Kreises“, einer gegen das NS-Regime engagierte­n Widerstand­sgruppe.

Dieser Moltke wurde – nach Entdeckung der Gruppe – in den

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