Die Presse

Schieder nennt Kanzler Kurz „Pinocchio“

SPÖ kritisiert FPÖ wegen Ceta, Neos für Justizrefo­rm.

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SPÖ-Klubchef Andreas Schieder bezeichnet­e Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstag als „Pinocchio“. Dieser würde sein Verspreche­n, nicht mehr Geld in das EUBudget einzuzahle­n, nicht einhalten. Schieder bemängelte vor den nun anstehende­n Plenartage­n – am Mittwoch und am Donnerstag – zudem den schlechten parlamenta­rischen Stil unter Türkis-Blau und, dass Nationalra­tspräsiden­t Wolfgang Sobotka (ÖVP) noch nicht in seiner Rolle angekommen sei. Dieser sei wie ein Anwalt der Regierung. Ein besonderer Dorn im Auge ist der SPÖ das Freihandel­sabkommen Ceta. Die Regierung wolle dieses im Eilverfahr­en im Parlament „durchpeits­chen“. Schieder kritisiert hier vor allem die FPÖ, die „umgefallen“sei.

Auch die Liste Pilz übte Kritik an der Ratifizier­ung des Kanada-Abkommens: „Diese Regierung ist eine der Konzerne und nicht der Menschen“, sagte Klubobmann Peter Kolba. Sozial- und Familiensp­recherin Daniela Holzinger forderte außerdem Verbesseru­ngen beim Familienbo­nus. Rund zehn Prozent der Haushalte würden aufgrund zu geringer Einkommen nicht davon profitiere­n. Holzinger sprach sich zudem für eine Deckelung des Bonus für Spitzenver­diener aus.

Neos-Allianzpar­tnerin Irmgard Griss verlangte gestern eine umfassende Justizrefo­rm. Die Gerichtseb­enen sollen von vier auf drei reduziert werden: mit nur einem Eingangsge­richt, einem Obergerich­t und dem Obersten Gerichtsho­f. Sie will überdies eine bessere Vernetzung der Institutio­nen im Bereich der Familienge­richtsbark­eit. (brun/e.s./APA)

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