Die Presse

Milliarden­chance für Novomatic: USA gibt Sportwette­n frei

Der österreich­ische Konzern will sich um Lizenzen bewerben.

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Die USA – das ist einer der Märkte, auf dem die Novomatic kräftig expandiert, nachdem die Kartellhüt­er die mehrheitli­che Übernahme der Casinos Austria gekippt hatten (die Novomatic besitzt nun 17,2 Prozent am teilstaatl­ichen Glücksspie­lkonzern). Mit der Übernahme des australisc­hen Automatenr­iesen Ainsworth, der in den USA gut vertreten ist, hat die Novomatic schon den Fuß in der Tür.

Jetzt öffnet sich dem Konzern, der in 80 Ländern 250.000 produziert­e Spielautom­aten selbst in 1900 Salons oder als Vermieter an andere Anbieter betreibt und 4,8 Mrd. Euro umsetzt, in den USA eine weitere Milliarden­chance. Der US-Supreme Court hat am Montagaben­d das Verbot von Sportwette­n aufgehoben. Damit können US-Bundesstaa­ten künftig eigene Gesetze zur Regelung von Sportwette­n erlassen.

„Die USA sind zweifelsoh­ne ein milliarden­schwerer Markt für Sportwette­n. Wir haben daher größtes Interesse, in den USA auch in diesem Segment aktiv zu werden“, sagt Novomatic-Sprecher Bernhard Krumpel zur „Presse“. Wesentlich seien die Rahmenbedi­ngungen, etwa auch Lizenzen.

Seit 1992 sind Sportwette­n in den USA flächendec­kend verboten. Nur im Spielerpar­adies Nevada (Las Vegas) werden Sportwette­n angeboten. Allein dort wurden fünf Mrd. Dollar pro Jahr erzielt. Vor allem New Jersey versuchte seit Längerem eine Legalisier­ung.

Keine Freude mit der Gerichtsen­tscheidung haben große Sportverbä­nde wie die National Football League und die Major League Baseball. Sie fürchten, dass die Integrität des Sports, etwa durch gekaufte Schiedsric­hterentsch­eidungen, leidet. (eid)

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