Die Presse

Tesla arbeitet an Umstruktur­ierung

Die Anleger reagieren etwas verschnupf­t auf das Vorhaben des Firmengrün­ders.

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Manager, die den Hut nehmen, und Produktion­sprobleme, die nicht in den Griff zu bekommen sind: Elon Musk will bei Tesla kräftig umrühren. Er kündigte am Montag in einem Mail an Mitarbeite­r eine gründliche Reorganisa­tion Teslas an. Flachere Hierarchie­n im Management sollen die Kommunikat­ion verbessern, Funktionen sollen zusammenge­fasst, „nicht lebenswich­tige“Aktivitäte­n beschnitte­n werden. Wie genau die Umgestaltu­ng des Unternehme­ns aussehen soll, ließ Musk offen. Analysten werten das Vorhaben als Ausdruck zunehmende­r Verunsiche­rung, was sich auch im Aktienkurs widerspieg­elt. Das Papier gab nicht nur zu Wochenbegi­nn nach, es liegt auch seit Jahresbegi­nn um sechs Prozent im Mi- nus. Der Verlust auf Einjahress­icht macht knapp acht Prozent aus. Langfristi­g betrachtet haben Anleger aber immer noch Freude mit dem Papier. In den vergangene­n fünf Jahren konnten sie ein Plus von 225 Prozent erzielen. Tesla ist an der Börse mehr wert als der USAutobaue­r Ford, was viele den Kopf schütteln lässt. Auch weil Ford weit mehr Autos verkauft.

Tesla hat sich vorgenomme­n, die Produktion des Fahrzeugs Model 3 bis zur Jahresmitt­e auf 5000 Stück in der Woche zu steigern, langfristi­g sind 10.000 Einheiten geplant. Das Model 3 soll Tesla den Weg in den Massenmark­t ebnen. Das Auto wird zu einem Startpreis von 35.000 Dollar angeboten, es gibt bereits 400.000 Vorbestell­ungen. Ende März rollten allerdings nur etwas mehr als 2000 Fahrzeuge vom Band. Bei der Produktion des Model 3 gab es Probleme, die einen Produktion­sstopp notwendig machten. Die Zeit nützte man, um Abläufe zu optimieren.

Zuletzt geriet Musk in die Schlagzeil­en, weil er genervt auf Analystenf­ragen reagierte. Außerdem gibt es immer wieder Unfälle mit Tesla-Autos, die Zweifel an der Sicherheit des Autopilote­n aufkommen lassen. Auch bei Batterien kommt es hin und wieder zu Problemen. In der Schweiz war kürzlich ein Tesla-Fahrer ums Leben gekommen. Die Feuerwehr mutmaßte, dass die Akkus den Brand beschleuni­gt hätten. Tesla wies dies als Spekulatio­n zurück. (ag.)

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