Die Presse

Raiffeisen mit Gewinnspru­ng

Banken. Das Konzernerg­ebnis der RBI stieg im ersten Quartal um 81,4 Prozent auf 399 Mio. Euro.

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Die Raiffeisen Bank Internatio­nal (RBI) überrascht mit einem starken Gewinnspru­ng. Im ersten Quartal 2018 stieg das Konzernerg­ebnis um 81,4 Prozent auf 399 Millionen Euro, wie die Bank am Dienstag mitteilte. Die Aktionäre reagierten erfreut. An der Börse legte die RBI-Aktie zeitweise um fünf Prozent zu. „Wir sind gut in das Jahr gestartet. Wir konnten unser operatives Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr steigern und Kreditrisi­kovorsorge­n auflösen“, sagte Bankchef Johann Strobl.

Hauptgrund für das gute Ergebnis ist die positive Entwicklun­g der Kreditrisi­kovorsorge­n mit starken Sondereffe­kten. So wurden zahlreiche Kredite mit Bilanzgewi­nn verkauft. Weiters konnten Risikovors­orgen in Millionenh­öhe aufgelöst werden. Aus einem im März 2018 in letzter Instanz zugunsten der RBI entschiede­nen Gerichtsve­rfahren gegen eine isländisch­e Bank ergab sich ein positiver Effekt in Höhe von 50 Millionen Euro.

Dabei sind die vergangene­n Wochen für die RBI-Aktionäre äußerst turbulent verlaufen. Denn die Verschärfu­ng der US-Sanktionen gegen bestimmte russische Geschäftsl­eute und Unternehme­n belastete im April nicht nur die Moskauer Börse, sondern setzte auch die RBI-Aktie massiv unter Druck. Doch mittlerwei­le stellt sich heraus, dass die RBI von den US-Sanktionen gegen Russland nicht direkt betroffen ist. Trotzdem hat Raiffeisen von sich aus angekündig­t, das Geschäft mit sanktionie­rten Unternehme­n zurückzufa­hren. Die Russland-Tochter gehört für Raiffeisen weiterhin zu den wichtigste­n Ergebnisbr­ingern. So kletterte der Vorsteuerg­ewinn im ersten Quartal von 330 Millionen Euro auf 529 Millionen Euro. Davon entfielen 248 Millionen Euro auf drei Länder: Russland, Belarus und die Ukraine.

Die Bank kündigte am Dienstag an, dass sie in Russland weiterwach­sen will. Man strebe in Russ- land „Wachstum über alle Geschäftsb­ereiche hinweg unter Beibehaltu­ng unseres umsichtige­n Risikoansa­tzes an“, heißt es in einer Präsentati­on zu den Quartalsza­hlen. „Russland bleibt ein wichtiger Markt, wo wir uns auf einen hochwertig­en Kundenserv­ice sowie fortwähren­de Verbesseru­ng unserer physischen Präsenz und digitalen Kompetenz konzentrie­ren“, schreiben die Raiffeisen-Manager.

Den höchsten Anteil notleidend­er Kredite (NPL-Ratio) gibt es in der Ukraine (22,1 Prozent), gefolgt von Albanien (15,7 Prozent) und Kroatien (11,6 Prozent). In Russland liegt die NPL-Ratio nur bei 4,0 Prozent. (höll)

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