Die Presse

Hütter: Von Bern nach Frankfurt

Fußball. Der Vorarlberg­er Adi Hütter folgt Niko Kovaˇc in Frankfurt. Die Vertragspo­sse um Ralph Hasenhüttl in Leipzig ist vorbei, der Steirer ist ab sofort nicht mehr RB-Trainer.

-

Eine große Mehrheit der Deutschen glaubt laut einer Umfrage, dass das Ansehen der deutschen Fußballman­nschaft durch diese Aktion schwer gelitten hat. 66,2 Prozent der Deutschen antwortete­n demnach mit „ja, auf jeden Fall“auf eine entspreche­nde Frage. Weitere 16,7 Prozent antwortete­n mit mit „eher ja“. 8,1 Prozent antwortete­n mit „eher nein“und 4,7 Prozent mit „nein, auf keinen Fall“, wie aus einer Umfrage des Meinungsfo­rschungsin­stituts Civey für die Zeitung „Die Welt“hervorgeht.

Zu Wort meldete sich auch der deutsch-türkische Fußballer Deniz Naki. „Wenn er ihr Präsident sein soll, warum spielen sie dann für Deutschlan­d?“, wird der frühere St.-Pauli- und Paderborn-Spieler von sportbild.de zitiert. (red.)

Ein Österreich­er geht, einer kommt: Die Zeit von Ralph Hasenhüttl bei RB Leipzig ist trotz einer bemerkensw­erten Erfolgsges­chichte nach nur zwei Jahren beendet. Nach einem mittlerwei­le possenhaft wirkenden Hin und Her der vergangene­n Wochen und Monate hat der Tabellense­chste der deutschen Bundesliga dem Wunsch des 50-jährigen Steirers nach vorzeitige­r Auflösung seines bis Sommer 2019 anberaumte­n Vertrags entsproche­n.

Nur kurz wurde Hasenhüttl mit dem Trainerpos­ten bei Eintracht Frankfurt in Verbindung gebracht. Mittwochab­end bestätigte die Eintracht Gerüchte, wonach Adi Hütter, Coach des Schweizer Meisters Young Boys Bern, Niko Kovac,ˇ nachfolgen wird. Der 48-jährige Vorarlberg­er erhält beim DFBCup-Finalisten einen Vertrag bis 30. Juni 2021. Hütter soll erst später vorgestell­t werden, da er mit Bern noch am 27. Mai um das Schweizer Double kämpft. Frank- furt war nach Kovac’ˇ Wechsel zum FC Bayern auf Trainersuc­he und wollte sich ursprüngli­ch erst nach dem Finale des DFB-Cups am Samstag gegen die Bayern dazu äußern.

Der scheidende Leipzig-Trainer Hasenhüttl hatte sich indes eine vorzeitige Verlängeru­ng des Kontrakts erwartet, hieß es in einer Mitteilung des Vereins. Wie die „Leipziger Volkszeitu­ng“außerdem berichtete, fühlte der Österreich­er, der im Sommer 2016 vom FC Ingolstadt zum damaligen Aufsteiger nach Leipzig gekommen war und den jungen Verein auf Anhieb zur Vizemeiste­rschaft geführt hatte, seine Arbeit nicht genug gewürdigt. Mit Hasenhüttl soll auch Co-Trainer Zsolt Löw gehen, der auf der Wunschlist­e von Thomas Tuchel, dem neuen Coach von Paris St. Germain, steht. Medienberi­chten zufolge hatte die Vereinsfüh­rung mit Sportdirek­tor Ralf Rangnick bei einem Vertragsge­spräch am Dienstag kein neues Angebot gemacht. Damit war die Grundlage für eine Zusammenar­beit bis zum Vertragsen­de 2019 offensicht­lich nicht mehr gewährleis­tet.

Ob der bald 60-jährige Rangnick nun selbst wieder auf der Trainerban­k Platz nimmt, blieb zunächst offen. Klar ist, dass der mächtige RBSportdir­ektor mit der Entscheidu­ng gegen Hasenhüttl, der bei Spielern und Fans hohes Ansehen genießt, nun unter Druck steht.

Spekulatio­nen um die Zukunft von Hasenhüttl gab es seit Monaten. Erst wurde er als Trainerkan­didat beim FC Bayern München und bei Borussia Dortmund gehandelt. Dann, nach einer Serie von vier Niederlage­n und einem Remis und Verpassen der Champions League wurde er in Leipzig erstmals infrage gestellt.

Hasenhüttl selbst hatte beim ersten Gespräch über einen neuen Vertrag im Dezember um Aufschub gebeten. Er war mit der jungen Mannschaft in der Champions League hinter Besikta¸s¸ Istanbul und FC Porto ausgeschie­den, hatte sich aber in die Europa League gerettet. Dort war im Viertelfin­ale gegen Olympique Marseille Endstation.

Das Aus fiel in die Krisenphas­e des Klubs, auch bedingt durch Ausfälle wichtiger Spieler. Dennoch hatte Hasenhüttl signalisie­rt, bleiben zu wollen. (red.)

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria