Sorgen nach der Mathematikmatura: „Erwarten mehr Nicht genügend“
Schule. Lehrer und Schüler gehen von schlechteren Maturanoten aus.
Zehn Tage nach der zentralen Mathematikmatura gehen Lehrer und Schüler davon aus, dass diesmal mehr Schüler einen Fünfer kassieren werden als im Vorjahr. Wie der „Kurier“berichtet, sind manche Lehrer alarmiert über die ersten Ergebnisse bei der schriftlichen Klausur, die rund 43.000 Schüler geschrieben haben. Dass die Mathematikmatura dieses Jahr offenbar etwas schwieriger war, sagte auch Bundesschulsprecher Harald Zierfuß vergangene Woche in einer ersten Reaktion zur „Presse“.
Die Matura an den berufsbildenden höheren Schulen (BHS) sei deutlich schwieriger gewesen, die AHS-Matura nicht ganz so sehr, sagt der Bundesschulsprecher. Im Gesamtschnitt geht Zierfuß davon aus, dass es „kein Desaster“wird – dass es aber sehr wohl etwas mehr Fünfer geben wird als bei der Mathematikmatura im Vorjahr. Damals fielen bei der schriftlichen Mathematikklausur zwölf Prozent der Gymnasiasten und neun Prozent der BHS-Schüler durch. Ein Jahr davor gab es deutlich mehr Fünfer: an den AHS 22 Prozent, an den BHS 13 Prozent.
Auf Basis seiner ersten Rückmeldungen – die Schüler müssen ihre schriftlichen Ma- turanoten spätestens am 29. Mai bekommen, die Ergebnisse aller Klassen sammelt das Ministerium erst ab 7. Juni – geht auch der oberste BHS-Lehrervertreter Roland Gangl davon aus, dass Mathematik schlechter ausfallen wird. Ebenso die Lehrer an den AHS: „Es ist zu erwarten, dass es mehr Nicht genügend geben wird“, sagt AHS-Lehrervertreter Herbert Weiß zur „Presse“. Ihm zufolge dürfte die Mathematikmatura „deutlich schlechter“ausgefallen sein.
Aus dem Bildungsministerium heißt es: abwarten. „Wir haben nur vereinzelte Rückmeldungen, und die sind sehr unterschiedlich“, sagt Peter Simon, der für die Zentralmatura zuständig ist. Ende Juni werde man alle Maturaergebnisse präsentieren. „Wir werden uns das genau anschauen, nach den Ursachen für abweichende Ergebnisse suchen und diese auch im Detail an die Schulen rückmelden.“Gewisse Schwankungsbreiten seien freilich normal.
Wer bei der schriftlichen Klausur negativ ist, kann die Note ausbessern: in der Kompensationsprüfung am 5. und 6. Juni. (beba)