Namensstreit mit Mazedonien vor Beilegung?
Als Kompromiss mit Athen könnte der Balkanstaat Ilinden-Mazedonien heißen.
Der jahrelange Namensstreit zwischen Griechenland und Mazedonien könnte laut Medienberichten bald beigelegt sein. Demnach gibt es einen neuen Kompromissvorschlag für den Namen des kleinen Balkanstaates: „Republik Ilinden-Mazedonien“(Republika Ilindenska Makedonija). Bulgariens Vizepremier, Krassimir Karakatschanow, sprach am Freitag sogar schon von einer Einigung zwischen Mazedonien und Griechenland.
Der Ilinden-Aufstand war eine Revolte in den damals zum Osmanischen Reich gehörenden Regionen Makedonien und Thrakien im Jahr 1903. In Mazedonien wird der Eliastag (Ilinden) am 2. August in Gedenken an diesen Aufstand gefeiert, aber auch an das Jahr 1944, als im Kloster Prohor Pcinjskiˇ auf dem Gebiet des heutigen Südserbien die Grundlagen der späteren jugoslawischen Teilrepublik Mazedonien gelegt wurden.
Beim EU-Balkan-Gipfel in Sofia trafen bereits am Donnerstag die Regierungschefs Griechenlands und Mazedoniens, Alexis Tsipras und Zoran Zaev, zusammen. Danach erklärten beide, der Namensstreit könnte sehr bald beigelegt werden. „Es gibt eine Variante, die für beide Seiten akzeptabel ist“, sagte Zaev. Allerdings müsse man nun noch Rücksprache im eigenen Land halten.
Seit der Unabhängigkeit Mazedoniens 1991 wehrt sich Griechenland dagegen, dass das Nachbarland so heißt wie die nordgriechische Provinz. Athens Argument: Der Balkanstaat wolle das makedonischgriechische Erbe für sich in Anspruch nehmen und vielleicht später Gebietsansprüche stellen. Wegen des Namensstreits blockiert Griechenland den Beginn von EU-Beitrittsgesprächen und die Nato-Mitgliedschaft Mazedoniens. (APA)