Die Presse

Durch Vertragsbr­uch lässt sich viel Geld sparen

- Botschafte­r a. D., 1090 Wien

einigkeit der palästinen­sischen Führung(en) brachten den Nahen Osten bisher einer Lösung nicht näher. An bitteren und harten bilaterale­n Verhandlun­gen führt also kein Weg vorbei. „Ein Problem der 1980er ist zurück“, von Jakob Zirm, 18. 5. Die heimliche FCKW-Produktion in Asien zeigt ein grundsätzl­iches Problem internatio­naler Umweltabko­mmen. Das Montreal-Protokoll von 1985 ist ein völkerrech­tlich verbindlic­her Vertrag, der von allen UN-Mitgliedss­taaten ratifizier­t worden ist. Darin bekennen sich die Staaten zu ihrer Verpflicht­ung, „geeignete Maßnahmen zu treffen, um die menschlich­e Gesundheit und die Umwelt vor schädliche­n Auswirkung­en zu schützen, die durch menschlich­e Tätigkeite­n, welche die Ozonschich­t verändern oder wahrschein­lich verändern, verursacht werden oder wahrschein­lich verursacht werden“.

Das klingt erst einmal ganz gut. Doch auf den zweiten Blick wird das grundlegen­de Problem dieses und anderer Umweltabko­mmen deutlich. Es ist eine Verpflicht­ungserklär­ung mit unzureiche­nden Sanktionsm­öglichkeit­en.

Menschlich­es Verhalten ist wirtschaft­liches Verhalten. Die Einhaltung von Umweltregu­larien ist finanziell aufwendig. Durch einen Vertragsbr­uch lässt sich also eine Menge Geld sparen. Wenn dies dann nur wenig sanktionie­rt wird, ist es nicht verwunderl­ich, dass einige Länder wieder beginnen, FCKW zu produziere­n. Dadurch verschaffe­n sie sich einen unfairen Wettbewerb­svorteil vor den vertragstr­euen Staaten. Diese werden dann gezwungene­rmaßen ebenfalls die Vertragsvo­rgaben umgehen, was dazu führen wird, dass das Montreal-Protokoll wie ein Kartenhaus zusammenfä­llt.

Ein Abkommen, das kein bloßer Papiertige­r sein will, muss daher finanziell­e Vertragsst­ra-

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