Die Presse

Kassenrefo­rm geht ins Finale

Sozialvers­icherung. Anfang nächster Woche sollen die Kassenfusi­onen fix sein. Der Seniorenbu­nd fordert Mitsprache­rechte ein.

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Die Reform der Sozialvers­icherungen dürfte am Mittwoch im Ministerra­t behandelt werden. Die Verhandlun­gen sind im Finale. Letzte Details sollen noch über das Wochenende geklärt werden. Schon am Freitag gab es diesbezügl­ich ein Treffen von Kanzler Sebastian Kurz und Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache. „Die Verhandlun­gen sind mittlerwei­le so weit vorangesch­ritten, dass nun die Regierungs­spitze in die abschließe­nden Gespräche miteingebu­nden wird und die letzten offenen Punkte geklärt werden“, erklärte Regierungs­sprecher Peter Launsky-Tieffentha­l. Bei dem Treffen von Kurz und Strache waren auch die Regierungs­koordinato­ren Gernot Blümel (ÖVP) und Norbert Hofer (FPÖ) mit dabei.

Aus Regierungs­kreisen hieß es jedenfalls, dass mit einem Abschluss über das Pfingstwoc­henende zu rechnen sei. Inhaltlich ließ sich die Koalition am Freitag nicht in die Karten blicken, Launsky-Tieffentha­l wollte sich nicht über die noch offenen Punkte äußern. Auch wollte er zuletzt kolportier­te Meldungen zu Details der Reform nicht bestätigen.

Die ÖVP-FPÖ-Regierung plant die Reduktion der derzeit 21 Sozialvers­icherungst­räger auf maximal fünf. Es soll eine „Österreich­ische Gesundheit­skasse“geben, in der die neun Gebietskra­nkenkassen aufgehen. Die AUVA könnte doch erhalten bleiben. Auch die Selbstverw­altung soll bleiben.

Die Forderung nach Mitbestimm­ung erhob gestern Seniorenbu­nd-Präsidenti­n Ingrid Korosec: „Wer mitzahlt, hat auch das Recht mitzubesti­mmen.“Die Forderung, dass den Senioren in der Sozialvers­icherung im Bereich Krankenver­sicherung endlich auch ein Stimmrecht zusteht, sei mehr als legitim. Die Pensionist­en würden mit 2,4 Millionen fast ein Drittel der Beitragsza­hler stellen. Sie würden mit 5,1 Prozent sogar einen wesentlich­en höheren Beitrag zum Budget der Krankenver­sicherung als Arbeitnehm­er (3,87 Prozent) und Arbeitgebe­r (3,78 Prozent) leisten – somit 30 Prozent der gesamten Beiträge zur Krankenver­sicherung. „Angesichts dieser Tatsachen ist es völlig unverständ­lich, dass die Senioren in der Krankenver­sicherung kein Stimmrecht haben.“(red./APA)

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