Das Schicksal in fremden Händen
Bundesliga. Wie nach jeder erfolgreichen Saison droht Red Bull Salzburg auch in diesem Sommer ein personeller Umbruch. Vieles könnte von der Zukunft von Erfolgscoach Marco Rose abhängen.
Nach der fünften Meisterparty in Folge geht es für Red Bull Salzburg neuerlich darum, die Mannschaft bestmöglich zusammenzuhalten. Mehrere Leistungsträger könnten den Klub im Sommer Richtung Ausland verlassen. Schlüssel für den Verbleib einiger Spieler könnte diesmal auch die Zukunft von Erfolgstrainer Marco Rose sein. „Wir wollen nächste Saison weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben. Unser großes Ziel ist es, eine gute und schlagkräftige Mannschaft am Platz zu haben. Wir werden alles dafür geben und darum kämpfen“, sagte Sportdirektor Christoph Freund – wohlwissend, dass auch die internationalen Erfolge seines Teams (Einzug ins Halbfinale der Europa League) große Begehrlichkeiten geweckt haben.
Freund gibt sich keinen Illusionen hin: „Einige Jungs werden den nächsten Schritt machen.“Betroffen sein könnten Valon Berisha, der seit Jahren mit einem Wechsel nach England liebäugelt, Innenverteidiger Duje C´aleta-Car und MittelfeldAss Diadie Samassekou. Auch Amadou Haidara, Hwang Heechan oder Munas Dabbur haben sich in die Auslage gespielt. Dazu kommen die ÖFB-Teamspieler Stefan Lainer und Xaver Schlager, bei denen die Zeichen aber eher auf Verbleib stehen.
„Es stehen viele Spieler am Zettel von großen Vereinen. Es gibt natürlich Interesse, aber auch wir sind eine gute Adresse und können vor allem jungen Spielern ein Optimum bieten“, erklärte Freund, fügte aber hinzu: „Wenn Spieler aus großen Ligen oder von großen Vereinen Angebote bekommen, können wir finanziell nicht mithalten.“
Vorgesorgt haben die Salzburger mit der Verpflichtung von Mittelfeld-Routinier Zlatko Junuzovic,´ der dem jungen Team als Führungsspieler dienen soll, auch Innenverteidiger Jasper van der Werff soll eine Verstärkung darstellen. Stürmer Smail Prevljak kommt fix von seinem Leihengagement aus Mattersburg zurück. Dazu werden laut Freund wieder „einige Junge“vom Zweitteam FC Liefering nachrücken. „Es wird in den nächsten Wochen sicher sehr spannend werden“, sagte der Sportdirektor über die vielen Kaderfragen.
Schon im Vorsommer hatten die Bullen zahlreiche Abgänge kompensieren müssen – neben den ÖFB-Teamkickern Konrad Laimer oder Valentino Lazaro auch jenen von Double-Trainer O´scar Garc´ıa. Salzburg musste kurzfristig reagieren, setzte auf den bisherigen Nachwuchscoach Rose und landete einen Goldgriff. Freund: „Wir haben die richtige Entscheidung getroffen.“
Die Bullen wollen Rose, der in seiner ersten Saison als Trainer einer Profi-Mannschaft keine einzige Heimniederlage kassiert hat, über seinen bis Sommer 2019 laufenden Vertrag hinaus binden. „Wir befinden uns in Gesprächen“, sagte der Erfolgscoach. Salzburg sei sein erster Ansprechpartner, hat er bereits mehrfach betont. Ein klares Bekenntnis, den Klub auch in der kommenden Saison zu betreuen, hat der 41-Jährige bisher aber nicht abgegeben.
Dabei gäbe es ein interessantes Ziel: Salzburg als erster Trainer der Red-Bull-Ära in die Champions League zu führen. Zwei QualiRunden müssen die Bullen auf dem leichteren Meisterweg bis zur Gruppenphase überstehen.