Tipps für die Lange Nacht der Kirchen
Programm. Schach spielen gegen den Pfarrer, Bibel-Scrabble oder Mitmachkonzert: Die Lange Nacht der Kirchen bietet Hunderte Programmpunkte. Ein kleiner Fahrplan durch die Nacht.
Schach gegen den Pfarrer, Bibel-Scrabble und Co.: Ein Fahrplan durch die Freitagnacht.
Es kann sich alles unmöglich ausgehen: Die Lange Nacht der Kirchen bietet am Freitag allein in Wien ein unbezwingbares Programm an 900 Messen, Konzerten oder auch Verkostungen (Eis in der Minoritenkirche!). Wer nicht nur Diskussionen und Messen besuchen, sondern Unerwartetes entdecken will: sieben Empfehlungen für die lange Nacht.
Offiziell geht es erst um 17.50 Uhr los, wenn in den teilnehmenden Kirchen die Glocken läuten. Einige Programmpunkte starten aber schon davor: Ab 17 Uhr kann man sich im sehenswerten Heiligenkreuzerhof im ersten Bezirk (Grashofg. 3) bei Wildschweinwürstel und Wein für die lange Nacht stärken, ab 18 Uhr gewähren die Zisterziensermönche auch Einblick in die barocke Bernardi-Kapelle, die sonst nicht zugänglich ist.
Derart gestärkt spaziert man weiter zur Lutherischen Stadtkirche in der Dorotheergasse 18, wo ab 18 Uhr in einer Ausstellung heimatliche und orientalische Krippen zu sehen sind (bis 24 Uhr).
Von der Stadtkirche sind es nur wenige Minuten zu Fuß in Richtung Stephansplatz, wo Besucher im Club 4 (Stephansplatz 4) hinter die Kulissen der Drehar- beiten diverser Stephansdom-Dokus blicken können. Dazu werden im Stundentakt auch die Dokus selbst gezeigt. Wer noch Zeit hat: Nebenan im Stephansdom gibt es – fast schon ein Klassiker und dementsprechend beliebt (soll heißen: überrannt) – ab 19 Uhr die Möglichkeit, die 343 Stufen des Südturms emporzusteigen.
Allzu viel Zeit hat man im Stephansdom aber nicht – sofern man eine ungewöhnliche Veranstaltung nicht verpassen will: Ab 20 Uhr findet unter dem Titel „Am Anfang war das a“im Katholischen Bibelwerk in der Bräunerstraße 3 (ums Eck vom Graben) ein Bibelkabarett statt. Elisabeth Birnbaum (Text und Gesang) und Thomas Vogler (Akkordeon) lassen laut Programmheft Bibelwissen auf Musik und Wiener Schmäh treffen. Hier kann man durchaus etwas Zeit einplanen: Im Bibelwerk kann man auch Bibel-Scrabble (!) und ein Bibel-Quiz spielen.
Für den nächsten Veranstaltungstipp muss man den Ersten kurz verlassen (am besten ab Karlsplatz mit der U4), lädt die Pfarre St. Josef zu Margareten doch – in Anlehnung an die StefanRaab-Show – zu „Schlag den Pfarrer“. Und zwar im Schach: Wer möchte, kann Dechant Wolfgang Unterberger zu einer Partie Simultanschach herausfordern (Schönbrunner Str. 52, gleich bei der U4-Station Pilgramgasse). Zu Fuß oder mit der U4 geht es dann weiter zum Karlsplatz: Der Chor der Karlskirche lädt Besucher um 22 Uhr zum Mitsingen ein: Gesungen wird geistliche Musik aus verschiedenen Epochen. (Der Programmpunkt findet stündlich ab 20 Uhr statt.) Außerdem ist an diesem Abend auch der Zutritt auf den Balkon über dem Portikus möglich – Ausblick auf das nächtliche Wien inklusive. Ebenfalls empfehlenswert, so der Andrang es erlaubt, ist die Fahrt mit dem Panoramalift hinauf zur mächtigen Kuppel der Kirche.
Ausklingen lassen könnte man die Lange Nacht der Kirchen dann im dritten Bezirk in der Pfarrkirche St. Othmar unter den Weißgerbern am Kolonitzplatz (am besten vom Karlsplatz mit der U4 bis Wien-Mitte), wo ab 23.10 Uhr eine eher ungewöhnliche Inszenierung wartet: Die Enthauptung Johannes des Täufers wird als Flamenco-Tanztheater erzählt.