Eltern geben Schule Note 2 – 3
Bildung. Eltern bewerten Lehrer und Schulen als gut, das Schulsystem insgesamt als durchschnittlich. Nur Hauptfächer gelten als wichtig.
Eltern sind mit den Schulen und Lehrern ihrer Kinder grundsätzlich zufrieden. Das österreichische Schulsystem insgesamt wird aber nur als durchschnittlich bewertet. Das war das Ergebnis einer Zeugnisverteilung der anderen Art: Am Mittwoch präsentierten das Nachhilfeinstitut LernQuadrat und der Verband der Elternvereine Wiens eine Umfrage zur Meinung der Eltern über die Schule. Demnach halten Eltern die Hauptfächer für die Zukunft ihrer Kinder für am wichtigsten, Nebenfächer werden als verzichtbar gesehen. Den Lernstoff empfinden sie aber als zu umfangreich und beklagen zudem einen hohen Leistungsdruck.
Für die Studie wurden im vergangenen Winter 500 Mütter und Väter von Schulkindern im Alter zwischen zehn und 19 Jahren befragt. Das Zeugnis für die Schule: Note 2 – 3. Am höchsten wurden dabei die Lehrinhalte (Note 2,12) und fachlichen Kompetenzen der Lehrer (Note 2,26) eingestuft. Auch das Benotungssystem, die Räumlichkeiten, Terminkoordination und Schülerzahl in den Klassen wurden mit Gut bewertet. Negativer sehen die Eltern das österreichische Schulsystem insgesamt. Hier vergaben sie die Note 3,07. Eltern älterer und schlechterer Schüler beurteilten die Schule dabei negativer als die Eltern besserer Schüler.
Die wichtigsten Schulfächer sind für die Eltern Englisch, Deutsch und Mathematik. Weit abgeschlagen folgen Nebenfächer wie Geschichte, Informatik und Geografie. Demgegenüber ist für 20 Prozent der Eltern Religion als Schulfach verzichtbar. Auch andere Nebenfächer wie bildnerische Erziehung und Musik werden als wenig wichtig erachtet. Themen, die sich die Eltern zusätzlich im Unterrichtsplan wünschten, waren politische Bildung, Medienkompetenz, soziale Kompetenzen, Ethik sowie lebensnahe „Alltagskunde“, also etwa, wie man Versicherungen abschließt und Verträge liest.
62 Prozent der Eltern halten den schulischen Leistungsdruck für hoch oder zu hoch. Mehr als ein Drittel der Befragten empfindet auch den Lernstoff als zu umfangreich. Gleichzeitig glauben die Eltern, dass die Kinder nur rund die Hälfte dieses Stoffes im späteren Leben brauchen. Nach Einschätzung der Eltern beschäftigen sich Österreichs Schüler im Durchschnitt knapp 12 Stunden pro Woche mit dem Lernen außerhalb der Schule. Eine überwiegende Mehrheit der Eltern (54 Prozent) ist dennoch davon überzeugt, dass ihre Kinder gern in die Schule gehen. (brun)