Mit dem Titel im Gepäck zum Saisonhighlight
French Open. Dominic Thiem startet heute in sein wichtigstes Turnier des Jahres. „Auf Sand habe ich fast jede Partie in meiner eigenen Hand“, erklärte der Weltranglistenachte vor seinem Auftaktmatch beim Grand Slam in Paris.
Paris/Wien. Den Turniersieg von Lyon wollte weder Dominic Thiem noch sein Coach Günter Bresnik überbewerten. „Ich spiele gut, ich habe nicht mein Bestes gezeigt, aber ich habe gut trainiert in dieser Woche“, meinte der Weltranglistenachte nach seinem 3:6, 7:6 (2), 6:2-Finalsieg über Gilles Simon (ATP 75), der ihm seinen insgesamt zehnten Titel auf der ATPTour bescherte. Und Bresnik erklärte: „Es ist immer gut, wenn einer sehr durchschnittlich spielt und trotzdem gewinnt.“
Einen übertriebenen Aufwärtsschwung für die French Open, wo Thiem heute in Runde eins auf den Weißrussen Ilja Iwaschka ( ATP 119) trifft, erwartet der Coach allerdings nicht. „Es ist nicht so, dass er sich da jetzt in einen Lauf gespielt hätte und sich jetzt extrem wohlfühlen würde. Aber er hat vier Matches gut gekämpft und das ist für , best of five‘ sicherlich auch kein Nachteil“, analysierte Bresnik.
Ebenfalls kein Nachteil ist, dass in Lyon auf dem gleichen Sand und mit denselben Bällen gespielt wurde wie nun in Roland Garros. „Ich komme mit einem Titel hin und das gibt viel mehr Selbstvertrauen, als wenn ich dort nur trainiert hätte“, meinte Thiem, der in Paris ein Halbfinale und damit 720 Punkte zu verteidigen hat.
Tückisches Tableau
Auftaktgegner Iwaschka (zweites Match nach 11 Uhr, live ORF Sport+) sollte also keine allzu große Herausforderung darstellen, Thiem hat das bisher einzige Duell der beiden heuer im Davis Cup in zwei Sätzen gewonnen. Doch das Tableauviertel des 24-Jährigen hat es in sich. Allein auf dem Weg ins Viertelfinale, wo mit Alexander Zverev die Nummer zwei der Welt warten könnte, muss der Niederösterreicher (der Papierform nach) mit Jungstar Stefanos Tsitsipas und Monaco-Finalist Kei Nishikori beachtliche Hürden nehmen.
Zumindest Rafael Nadal (Sandbilanz heuer: 19:1), der heute seine Mission Titelverteidigung gegen Simone Bolelli eröffnet, wird er frühestens im Endspiel gegenüberstehen. „Ich denke, auf Sand habe ich viele Partien in meiner eigenen Hand. Um Rafa zu besiegen, muss ich in Bestform sein und er darf nicht seinen besten Tag haben. Aber gegen fast jeden anderen habe ich es in der Hand. Das ist gut zu wissen“, hat Thiem mit Blick auf die tückische Auslosung und seinen 7:5, 6:3-Sieg vor gut zwei Wochen im Madrid-Viertelfinale gegen Nadal erklärt.
Der zweite Österreicher im Herren-Hauptbewerb eröffnet um 11 Uhr das Geschehen auf Platz zwölf: Andreas Haider-Maurer, dank „geschütztem Ranking“im 128er-Feld, fordert den Russen Karen Chatschanow (ATP 39). (joe)