Die Presse

Die erste Runde geht an den Rechtspoli­tiker

Kolumbien: Iv´an Duque als Favorit bei Präsidente­nwahl.

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Bei der Stichwahl zur Präsidents­chaftswahl haben die Kolumbiane­r am 17. Juni die Wahl zwischen dem Rechtskand­idaten Ivan´ Duque und Gustavo Petro, dem früheren Guerillakä­mpfer und Ex-Bürgermeis­ter von Bogota.´ In der ersten Runde am vergangene­n Sonntag hat sich Duque, ein 41-jähriger Senator, mit 39 Prozent als Favorit behauptet. Petro kam auf 25 Prozent. Er setzte sich knapp gegen den Mitte-linksPolit­iker Sergio Fajardo durch, auf den 23,7 Prozent entfielen.

Fajardo war indessen die eigentlich­e Überraschu­ng. Die Wahlforsch­er hatten ihm nicht zugetraut, in den Zweikampf zwischen Duque und Petro eingreifen zu können. Seine Anhänger könnten die Wahl entscheide­n und mehrheitli­ch zu Petro tendieren. Fajardo entschied sich aber dazu, keine Wahlempfeh­lung abzugeben.

Duque, der bei der Interameri­kanischen Entwicklun­gsbank in Washington gearbeitet hat, gilt als Zögling des Ex-Präsidente­n A´lvaro Uribe. Der nunmehrige Senator könnte bei der Wahl Duques zur grauen Eminenz in Bogota´ aufsteigen. „Er ist ein guter Bursche“, lobte Ex-Vizepräsid­ent German´ Vargas Lieras den Sieger des ersten Durchgangs. Zugleich zweifelte er dessen Qualifikat­ion an: Er sei „ein Hühnchen ohne Erfahrung“. Um reifer zu wirken, habe sich der 41-Jährige angeblich die Haare grau gefärbt.

Den Friedenspa­kt mit der Farc-Guerilla wollte Ivan´ Duque ursprüngli­ch in Stücke reißen. Nun kündigte er an, den Friedensve­rtrag zu überarbeit­en. Eine politische Beteiligun­g der Farc lehnt er ab. Verhandlun­gen mit der ELN, der zweiten Guerillagr­uppe in Kolumbien, schließt er im Gegensatz zu Petro aus. (ag.)

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