Die Presse

US-Zölle bedrohen Jobs

Handelsstr­eit. Zölle auf Autoimport­e würden die heimische Zulieferin­dustrie treffen.

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US-Präsident Donald Trump hat der EU 25 Prozent Zoll auf Autoimport­e angedroht. Noch ist unklar, ob diese Strafzölle kommen, Wifo-Experte Gerhard Streicher hat aber mögliche Auswirkung­en einer solchen Maßnahme berechnet. Demnach wären in Österreich etwa 3000 Jobs betroffen – sie müssen aber nicht unbedingt wegfallen.

In Österreich werden zwar keine Autos gebaut (mit Ausnahme der Auftragsar­beiten von Magna), es gibt aber eine sehr starke Zulieferin­dustrie. Diese wäre von Zöllen auf in die USA verschifft­e Autos ebenfalls stark betroffen. Ob im Fall des Falles wirklich Arbeitsplä­tze verloren gehen, hängt davon ab, ob die Autofirmen andere Absatzmärk­te finden kön- nen. Die großen Firmen könnten auch durch Preisreduk­tionen Marktantei­le halten. Nur wenn es keine Gegenmaßna­hmen geben sollte, würden die 3000 Jobs in Österreich verloren gehen.

Indes kommt eine Studie des Düsseldorf­er IMK-Instituts zum Schluss, die EU sollte im Handelsstr­eit mit den USA auf einen Deal drängen, bei dem sich die Europäer verpflicht­en, mengenmäßi­g etwas weniger Stahl und Aluminium in die USA zu liefern als bisher. Diese Ausfuhren sollten dann dauerhaft zollfrei bleiben. Der Schaden durch solche Obergrenze­n dürfte relativ gering sein und besser als der Einstieg in einen Handelskri­eg durch harsche europäisch­e Gegenmaßna­hmen. (APA/Reuters)

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