Die Presse

Japaner steigen nicht bei Swiss Re ein

Swiss Re und Softbank beenden die Gespräche über eine Beteiligun­g.

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Aus dem Einstieg des japanische­n Softbank-Konzerns beim Schweizer Rückversic­herer Swiss Re wird vorerst nichts. Die beiden Unternehme­n beendeten die Gespräche über eine Minderheit­sbeteiligu­ng des Technologi­e-Investors bei dem Konzern aus Zürich nach fast vier Monaten. Swiss Re wolle seine Technologi­estrategie intern und in Zusammenar­beit mit externen Partnern vorantreib­en, teilte die Eidgenosse­n am Montag mit. „In diesem Zusammenha­ng wird Swiss Re auch mögliche Kooperatio­nsideen zwischen ihren Geschäftse­inheiten und Unternehme­n in Softbanks Netzwerk prüfen“, heißt es.

Die beiden Unternehme­n haben seit Februar über einen Einstieg des japanische­n Telekom- konzerns bei der Nummer zwei der Rückversic­herungsbra­nche verhandelt.

Im Gespräch war Swiss Re zufolge eine Beteiligun­g von höchstens zehn Prozent, nachdem in Medienberi­chten anfangs von einem Paket von bis zu einem Viertel die Rede war. Die üppig mit Kapital ausgestatt­ete Swiss Re schloss zudem die Ausgabe neuer Aktien für eine mögliche Transaktio­n aus und wollte auch Titel aus dem Eigenbesta­nd nicht an die Japaner weitergebe­n.

Weitgehend im Dunklen blieb, was sich die beiden Unternehme­n von einer Partnersch­aft versprache­n. Die Swiss-Re-Spitze ließ lediglich durchblick­en, dass sich die Schweizer Zugang zu Technologi­e und zum riesigen chinesisch­en Markt erhofften und Gespräche über Angebote für Versicheru­ngsprodukt­e mit Softbank-Tochterfir­men führten. Softbank selbst hielt sich zu seinen Plänen bedeckt.

Groß geworden ist Softbank als Mobilfunka­nbieter, das Unternehme­n agiert mittlerwei­le aber vermehrt als Technologi­e-Investor, etwa mit Beteiligun­gen an Alibaba oder Uber. Zuletzt hat der Konzern auch den Versicheru­ngssektor entdeckt: Allerdings kommen der chinesisch­e Internetve­rsicherer Zhong-An und das US-Versicheru­ngsstart-up Lemonade ebenfalls aus der Technologi­e-Ecke. Analysten haben wiederholt die Geschäftsl­ogik einer Softbank-Beteiligun­g infrage gestellt. (Reuters)

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