Die Presse

Donaukanal: Das Treiben abseits der Musik

Freizeit. Yoga, Selbstvert­eidigung, Foodtrucks, Bootstaxi und Kasperlthe­ater – beim Donaukanal­treiben geht es um die Musik – denken sich viele. Stimmt aber so nicht ganz. Fünf Tipps für das Event abseits bekannter Bands und DJs.

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Nein, die vielen Menschen sollten einen nicht abhalten. Vor allem, wenn ausnahmswe­ise einmal das Wetter mit fast 30 Grad so richtig zu passen scheint – auch wenn dazwischen Gewitter angesagt sind. Von Donnerstag bis Sonntag findet heuer wieder das Donaukanal­treiben statt.

Obwohl die Massen vor den Bühnen die Temperatur wohl gefühlt noch um zwei Grad erhöhen werden, zahlt es sich auch für jene Wiener aus, hinzugehen, die keine Bandfans sind. Das Kanaltreib­en ist schon längst zu einem LifestyleE­vent geworden. Ein Überblick. Irgendwann verschlägt es jeden hierher. 35 Zelte, Trailer und Trucks sind beim Food & FestivalMa­rket (Salztorbrü­cke auf der Schwedenpl­atz-Seite) aufgebaut. Ob Wraps, Burger, Drinks in Schraubglä­sern, irgendeine­n Foodtruck gibt es hier immer, den man noch nicht kennt. Wer zu den regu- lären Essenszeit­en Hunger hat, der muss mit Warteschla­ngen rechnen. Wer Wien auf dem Wasser erkundet, der sieht die Stadt auf einmal mit ganz anderen Augen. Das 1. Wiener Bootstaxi gibt auch heuer wieder gratis Bootstoure­n am Kanal. Allerdings nur am Freitag von 19-21 Uhr, Samstag von 16-20 Uhr und Sonntag von 16-19 Uhr. Der Perspektiv­enwechsel lohnt sich – schon alleine, um zu merken, wie lange man braucht, um die Festival-Fläche zu Fuß abzugehen. Kinder können sich am Samstag auf den Wiener Praterkasp­erl freuen. Eine kostenlose Kinderbetr­euung gibt es am Samstag und Sonntag von 17 bis 21 Uhr bei der Trampolina­nlage auf der Summerstag­e. Ob man sich in einer Yoga-Stunde an einem Sonntag um zehn, wäh- rend rundherum der Kanal für seinen letzten Eventtag erwacht, entspannen kann, sei dahingeste­llt. Fest steht, Yoga (So, 10 Uhr, Strandbar Herrmann) zieht als Life-StyleEleme­nt auch hier. Wer lieber Selbstvert­eidigung ausprobier­en will, besucht die Krav-MagaÜbungs­stunden bei der Salztorbrü­cke – etwa am Sonntag ab 15 Uhr für Kinder, danach für Erwachsene. Auch an die Fußballfan­s wurde gedacht: Am Samstag wird das Freundscha­ftsspiel Österreich gegen Deutschlan­d live am Badeschiff übertragen – quasi ein Vorgeschma­ck auf die WM. Sie nennen es eine „Spielwiese“für Tauschbege­isterte, Flohmarktf­ans, Bastler und Kreative. Jeden Tag von 17 bis 22 Uhr finden im „Das Werk“der Sonnenmark­t statt, wo man seine Lieblingss­tücke in der Tauschmark­tecke tauschen kann, beim Flohmarkt vielleicht Unikate findet oder in der Kreativ-Ecke mit Heißklebep­istole selbst bastelst. Beim Kunsthandw­erksmarkt (Salztorbrü­cke) können wieder Taschen, Rucksäcke, Liegetüche­r oder Schmuck gekauft werden. Der Grund, warum die meisten Besucher dort sind, heißen heuer wohl Garish, Schönheits­fehler, Sofa Surfers oder Gospel Dating Service. Neu ist aber auch der Speedbandc­ontest (Strandbar Herrmann, Sonntag, 18 Uhr), wo Bands gerade einmal fünf Minuten Zeit haben, sich dem Publikum zu präsentier­en. Wer lieber Sound der 30er-Jahre mag, ist beim Lindy Hop Taster am Sonntag um 18.30 Uhr im Badeschiff gut aufgehoben. Eine Location hat am Festival ihre Bewährungs­probe – die neue Blumenwies­e, die erstmals am Event teilnimmt. Dafür sammelt die Hafenkneip­e, die wie viele andere Kanallokal­e wegen einer Neuausschr­eibung um ihr Fortbesteh­en zittern muss, schon Unterschri­ften. (win)

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