Die Presse

Mehr als 70 Millionen Nächtigung­en: Winter brachte neuen Rekord

Die Branche bejubelt die Zahlen – und beklagt ihren Mitarbeite­rmangel.

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Der Hotelier fürchtet das alljährlic­he Jännerloch – als es dieses Jahr dank der tiefen Temperatur­en und der guten Schneelage vielerorts ausblieb, trauten sich die Ersten die hoffnungsv­olle Prognose: Diese Wintersais­on wird eine gute.

Ein früher Wintereinb­ruch, treue Gäste aus dem In- und Ausland und günstige Feiertagsk­onstellati­onen ließen die Prognose aufgehen. Österreich­s Tourismus verzeichne­te von November bis April laut Statistik Austria 71,84 Millionen Nächtigung­en – so viele wie noch nie und um 4,7 Prozent mehr als im Vorjahr mit 68,6 Millionen.

60 Prozent der Betten und Pisten füllten nur zwei Länder: Die größte Urlaubergr­uppe stellten traditione­ll die deutschen Nachbarn mit gut 27 Millionen Nächtigung­en – vor den Österreich­ern mit 16,5 Millionen Nächtigung­en. Aber auch aus wichtigen Märkten wie Großbritan­nien (trotz Brexit), Belgien, den Niederland­en, Tschechien oder Ungarn kamen mehr Gäste – und sie blieben länger.

„In dieser Saison hat einfach alles zusammenge­passt“, ließ Tourismuso­bfrau Petra Nocker-Schwarzenb­acher per Aussendung wissen. Man sei auch mit den nackten Zahlen hinter den vollen Pisten zufrieden. Sie zitiert eine Wifo-Untersuchu­ng, die die Monate November 2017 bis März 2018 unter die Lupe nahm: Der Umsatz sei in der Zeit nominell um 2,8 Prozent gestiegen – und übertraf damit den historisch­en Höchstwert der Saison 2015/16. Real blieb heuer ein leichtes Plus von 0,9 Prozent übrig.

Den positiven Tönen ließ die Tourismuso­bfrau erneut einen Appell an die Regierung folgen: Die Situation am Arbeitsmar­kt sei kritisch, der Fachkräfte­mangel belaste die gesamte Branche. „Unsere Lösungsvor­schläge dazu liegen auf dem Tisch“, forderte sie die türkis-blaue Koalition auf, die versproche­ne Hilfe zu leisten. (loan)

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