Die Presse

So sieht die SPÖ die Medien der Zukunft

Vor der Medienenqu­ete legt der SPÖMediens­precher seine Reformidee­n für ORF und Presseförd­erung vor.

- Weitere Eckpfeiler aus Drozdas medienpoli­tischem Papier unter:

Die Medienenqu­ete der Bundesregi­erung wirft ihre Schatten voraus. Am 7. und 8. Juni diskutiere­n Branchenve­rtreter mit den Medienspre­chern und Experten aus dem In- und Ausland über eine Reform der Medienpoli­tik, allen voran die Finanzieru­ng des ORF und die Förderung privater Medien. Der ORF steuert ein Konvolut an (teils alten, teils neuen) Texten mit dem sperrigen Titel „Public Open Space“als Diskussion­sbeitrag bei.

Zeitgleich lässt er Peter Resetarits und Claudia Reiterer mit einem herzigen, aber nicht gerade umweltfreu­ndlichen VW-Bus quer durchs Land fahren, um zu erfahren, was die Gebührenza­hler über den ORF denken. Puls4-Senderchef Markus Breiteneck­er und Informatio­nschefin Corinna Milborn legen zufällig drei Tage vor der Enquete ebenfalls ein Buch mit dem Titel „Change the Game – Wie wir uns das Netz von Facebook und Google zurückerob­ern“vor, das man ebenso als Debattenbe­itrag verstehen soll.

Auch die Opposition rüstet sich für die Tagung: Thomas Drozda, 2016–2017 unter Kanzler Christian Kern Medienmini­ster und jetzt Medienspre­cher der SPÖ, lud am Montag zu einem ausführlic­hen Hintergrun­dgespräch, bei dem er die wichtigste­n Vorschläge für eine „Medienpoli­tik im Zeitalter der Digitalisi­erung“präsentier­te und klarstellt­e, dass er die Enquete „ausdrückli­ch begrüßt“.

Gebühren auch fürs Streamen

Viel Neues fand sich in dem Papier nicht, dafür hat Drozda betont, bei welchen Punkten die SPÖ nicht mitgehen will. Das sei jedenfalls die von den Privatsend­ern geforderte reine Inhaltsför­derung für TV-Sender, bei der der ORF etwa nur Geld für Produktion­en bekommen würde, deren Inhalt den sogenannte­n Public Value (öffentlich­en Mehrwert) lieferten. Und außerdem eine unmittelba­re Finanzieru­ng des ORF und der Presse durch das Bundesbudg­et. Damit würde der Einfluss der Regierung erhöht, die das Budget jährlich neu verhandelt. Vorstellen kann sich Drozda allerdings, dass man künftig auch GIS-Gebühren für das Streamen von ORF-Inhalten einhebt. Bisher gilt das nach dem Erkenntnis des VwGH nicht als Rundfunk. (awa)

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