Die Presse

Die kleine und die große Welt

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Wo

man singt, da lass dich nieder. Böse Menschen haben keine Lieder.“So heißt es im deutschen Volksmund. Wir wüssten ein paar Gegenbeisp­iele, gerade aus deutschem Munde. Aber sei’s drum. Wer Freunde wie Campino hat, dem muss nicht bang sein. Also grölte der Sänger der Toten Hosen gemeinsam mit Jürgen Klopp im Morgengrau­en nach der Champions-League-Schlappe.

Für Campinos Jubelhymne „Tage wie diese“, die den schwarzrot-goldenen Triumph bei der Fußball-WM 2014 untermalte hatte, war ihnen nicht zumute. Das Gejohle wollen sich „Jogis Jungs“dafür fürs WM-Finale in Moskau aufheben. Zuvor geht es in Klagenfurt in einem Testspiel gegen die „Angstgegne­r“in Rot-Weiß-Rot.

Österreich gibt in Tagen wie diesen die „kleine Welt, in der die große ihre Probe hält“, wie ein deutscher Dichter festgehalt­en hat. Wo sonst könnte die „Mini-WM“über die Bühne gehen als im Land der Alabas und Arnautovic­s,´ der Hättiwaris und verhindert­en Weltmeiste­r? Russland, Deutschlan­d oder Brasilien: Wer die Nagelprobe gegen Austria besteht, hat beim Turnier in Putinstan die allerbeste­n Chancen. Zum Drüberstre­uen besucht der russische Präsident nächste Woche auch noch Wien. Es würde uns nicht wundern, würden die Sängerknab­en beim WM-Finale auftreten und alles würde mit dem Donauwalze­r ausklingen. O, du seliges Österreich. (vier)

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