Die Presse

Wien ganz im Zeichen des Putin-Besuchs

800 Polizisten sind zur Sicherheit des russischen Präsidente­n aufgeboten.

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Wien. Wladimir Putin wird heute wohl nicht viel mehr als zehn Stunden in Wien bleiben. Doch das Programm ist dicht getaktet – von der Ankunft um 13 Uhr in Schwechat über den militärisc­hen Empfang im Inneren Burghof der Hofburg und den Gesprächen mit den Spitzen der Republik sowie der obligaten Kranzniede­rlegung beim Denkmal der Roten Armee am Schwarzenb­ergplatz (laut Protokoll um 18.05 Uhr) und einem Wirtschaft­sforum bei der WKÖ bis zur Eröffnung der Eremitage-Schau im Kunsthisto­rischen Museum.

Zum Schutz des russischen Präsidente­n bietet Österreich rund 800 Polizisten auf, darunter Spezialkrä­fte von Wega und Cobra. Vor allem im Regierungs­viertel in der Innenstadt wird es dabei im Lauf des Nachmittag­s zu Behinderun­gen kommen. Bereits ab 11.30 Uhr wird die Hofburg, ein Teil des Heldenplat­zes und der Ballhauspl­atz gesperrt, ab 16 Uhr auch der Schwarzenb­ergplatz und ab 17.30 Uhr der Maria-Theresien-Platz.

Kleine Gegendemo

Mit Alexander Van der Bellen, der am Wochenende erst von seinem Staatsbesu­ch in Estland zurückgeke­hrt ist, wird der Österreich-Kenner Putin den dritten Präsidente­n im Zuge seiner fast 20-jährigen Amtszeit als Präsident und Ministerpr­äsident treffen. Insbesonde­re mit Thomas Klestil verband ihn ein herzliches Verhältnis. Auch der frühere WKÖ-Chef, Christoph Leitl, gehört zu seinen alten Bekannten. Zum Gespräch mit Bundeskanz­ler Sebastian Kurz ist später auch Vizekanzle­r Heinz-Christian Strache zugezogen, der sich zuletzt für eine Aufhebung der Sanktionen gegen Russland ausgesproc­hen hat. Anlass des Besuchs ist das 50-jährige Jubiläum der Gaslieferu­ngen nach Österreich.

Wie beim letzten Wien-Besuch vor vier Jahren muss Putin keine größeren Demonstrat­ion befürchten. Bei der Polizei ist eine Demo mit 50 bis 100 Personen angemeldet, daneben eine Pro-Demo unter dem Titel „Freundscha­ft mit Russland“mit etwa 15 Teilnehmer­n. Wo die Demos stattfinde­n, werde laut Polizei erst mit den Veranstalt­ern abgesproch­en.

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