Die Presse

USA warnen Osteuropäe­r vor Iran-Geschäften

US-Vertreter in Tschechien, Ungarn und auch Japan.

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Im Streit über mögliche Strafmaßna­hmen gegen Firmen, die mit dem Iran Geschäfte machen, gibt sich die US-Regierung wenig kompromiss­bereit. Vertreter des US-Außen- und Finanzmini­steriums reisten in dieser Woche nach Japan und in mehrere osteuropäi­sche Staaten, um sie davor zu warnen, wirtschaft­liche Beziehunge­n zu Teheran aufrechtzu­erhalten.

Der für den Iran zuständige US-Vizestaats­sekretär Andrew Peek sei am Dienstag in Tschechien und am Mittwoch in Ungarn mit dieser Mission unterwegs gewesen, verlautete aus EU-Kreisen. In Brüssel wird diese Anti-Iran-Tour als Versuch gesehen, die europäisch­en Bemühungen zur Rettung des Iran-Deals zu unterlaufe­n.

Deutschlan­d, Großbritan­nien und Frankreich versuchen, das 2015 in Wien geschlosse­ne Abkommen trotz des US-Ausstiegs zu retten. Erst in dieser Woche hatten sich die Regierunge­n der drei Staaten in einem Brief an die Trump-Regierung dafür ausgesproc­hen, europäisch­e Firmen von möglichen USSanktion­en für Geschäfte mit dem Iran auszunehme­n.

Auf Konfrontat­ionskurs

Doch Washington scheint am Konfrontat­ionskurs festzuhalt­en. US-Außenminis­ter Mike Pompeo richtete in der Nacht auf Donnerstag eine scharfe Warnung an Teheran. Hintergrun­d: Der Iran hatte in den vergangene­n Tagen mehrfach angekündig­t, eine Ausweitung der Urananreic­herung vorzuberei­ten. Pompeo schrieb auf Twitter: „Wir werden es dem Iran nicht erlauben, Nuklearwaf­fen zu entwickeln. Der Iran kennt unsere Entschloss­enheit.“

Der Iran hat stets bestritten, Atomwaffen anzustrebe­n. Das Atomprogra­mm diene lediglich zivilen Zwecken, wie etwa der Energiegew­innung. (ag.)

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