Die Presse

Wunderbar, dass das Kreuz im Gespräch bleibt

- 1010 Wien 8046 Stattegg

ser Bewegung im guten Glauben ihre Stimme gegeben haben und nunmehr diesen Prozess der Selbstaufl­ösung und Selbstzers­törung erleben müssen.

Wenn Peter Pilz nur in einem bescheiden­en Rahmen für sich selbst jene moralische­n Wertmaßstä­be anlegt, die er so gern als politische­r Saubermann unerbittli­ch beim politische­n Gegner eingeforde­rt hat, müsste er nicht über eine Rückkehr ins Parlament nachdenken, sondern seinen politische­n Abgang erklären. Die Website www.staatsschu­lden.at nennt ganz andere Zahlen. Sowohl für das Jahr 2016 als auch 2017 wird dort eine NÖ-Verschuldu­ng von jeweils 8,1 Milliarden ausgewiese­n. Liegt hier „Budgetkosm­etik“vor? „Bayern: Kommt nach Söders Kreuzzug der Bierhumpen-Erlass?“, Gastkommen­tar von Wolfgang Machreich, 4. 6. Ja, er mag so manchen schmerzhaf­t treffen, der Kreuzerlas­s von Markus Söder! Ich freue mich darüber!

Dass es in der hausversta­ndslosen, politisch korrekt gegenderte­n, geschlecht­slosen westlichen Welt von heute noch ein kleines Land gibt, in dem die christlich­e Religion vom Staat noch nicht so genau getrennt ist, dass die Kreuze aus jeder Amtsstube oder sogar aus der theologisc­hen Fakultät verschwind­en müssen – das er- innert doch an ein kleines Dorf in Gallien! Dieses Zeichen zu setzen steht mir weitaus näher, als das Kopftuchve­rbot für unter Zehnjährig­e in den Verfassung­srang zu heben, um beispielha­ft für die vorbildlic­he Trennung von Religion und Staat in die Geschichte einzugehen und jedes hochheilig­e säkulare Gebot gnadenlos eingehalte­n zu haben.

Es ist wunderbar, dass das Kreuz im Gespräch bleibt!

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