Kika/Leiner: Zukunft der Möbelkette bleibt weiter ungewiss
Verhandlungen mit Kreditversicherern dauern noch bis nächste Woche.
Die Vermutungen überschlugen sich: Welches Ass würde Kika-/Leiner-Chef Gunnar George zur Rettung seiner angeschlagenen Möbelkette aus dem Ärmel ziehen?
Freitagvormittag wusste man: gar keines. Die Entscheidung über die Zukunft der zweitgrößten Möbelkette des Landes mit gut 5000 Mitarbeitern ist vertagt. Verhandlungen mit den Kreditversicherern würden das ganze Wochenende und bis mindestens Anfang kommender Woche weiterlaufen. „Unser Wunsch, schon diese Woche eine Lösung zu finden, hat sich leider aufgrund der Komplexität nicht erfüllt“, ließ George per Aussendung wissen. Zu Gesprächen mit dem in einen Bilanzskandal verstrickten Mutterkonzern Steinhoff und Gläubigern über frisches Geld äußert sich die Firma nicht. Diese dürften laut Insidern aber ebenso weitergehen.
Damit bricht George seine selbst gesteckte Deadline. Seit bekannt wurde, dass sein größter Kreditversicherer abrupt abgesprungen war und Dutzende Lieferanten auf eigenes Risiko liefern müssen, war seine Ansage klar: Am Freitag gibt es eine Lösung. Nun werde er engen Kontakt zu den Lieferanten halten, „damit wir auch von Ihnen die nötige Zeit für unsere Verhandlungen erhalten“.
Er betonte, dass „Freitag nicht – wie von manchen kommuniziert wird – der Schicksalstag unseres Unternehmens ist“. Die Absage im letzten Moment dürfte die Spekulationen rund um einen Notverkauf dennoch befeuern. Wettbewerbshüter hatten zum Entsetzen der Branche die Nummer eins, XXXLutz, als Käufer ins Spiel gebracht. (loan)