Die Presse

Brenner: Platter verließ Transitgip­fel

Platter unterzeich­nete das Memorandum nicht.

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Der Tiroler Landeshaup­tmann Günther Platter (ÖVP) und seine Stellvertr­eterin Ingrid Felipe (Grüne) haben den gestrigen Brenner-Transitgip­fel frühzeitig verlassen. Es wäre „ein Verrat gegen die Tiroler Bevölkerun­g“, das Memorandum zu unterzeich­nen, sagte Platter. Es habe von Seiten der Bayern keine Zeichen gegeben, dass sie einer Lkw–Blockabfer­tigung bei Kufstein zustimmen würden. „Jetzt zuzuschaue­n, nur dass wir uns alle lieb haben, das ist nicht das Meine“, erklärte der Landeshaup­tmann.

Solange es keine konkrete Entlastung für die Tiroler gebe, werde er nicht unterschre­iben. Schon vor Beginn des Gipfels stellte Platter einige Forderunge­n in den Raum. Er erwarte sich „echte Ergebnisse und keine vagen Absichtser­klärungen“. Er sei nur den Tirolern verpflicht­et und nicht Berlin, Rom oder Brüssel.

Sowohl der deutsche Verkehrsmi­nister, Andreas Scheuer (CSU), als auch sein italienisc­hes Pendant, Danilo Toninelli (Fünf Sterne Bewegung), sagten ihre Teilnahme kurzfristi­g ab. Dennoch kritisiert­e Scheuer die Forderunge­n Platters auf Twitter. Ihm sei schon länger bekannt, dass Tirols Landeshaup­tmann den Brenner-Gipfel als Plattform ausnütze und darüber hinaus den vereinbart­en Plan nicht unterzeich­nen würde. „Das ist wirklich schlechter Stil“, schrieb Scheuer.

Österreich­s Verkehrsmi­nister Norbert Hofer (FPÖ), nahm am Gipfel teil. Er und die Landeshaup­tleute von Südtirol und dem Trentino unterzeich­neten das Memorandum. Das Zusatzprot­okoll soll die Lkw-Blockabfer­tigungen und das Bekenntnis zu einer Obergrenze enthalten. Beim nächsten Gipfel im Oktober soll es wieder diskutiert werden. (APA/fest)

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