Zum Fußball schauen am richtigen Platz stehen
Public Viewing. Ob am Strand oder im dunklen Kinosaal: Wenn die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland startet, geht auch das große kollektive Fernsehen in Wien los. Ein Überblick über die besten Public-Viewing-Plätze für jeden Geschmack:
Wien. Anpfiff ist am Donnerstag um 17.00 Uhr. Dann startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Russland - und die Public Viewing-Saison in Wien. Das Eröffnungsspiel zwischen Gastgeber Russland und dem dreimaligen Asienmeister Saudi-Arabien läutet ein Monat des kollektiven Fernsehens in Lokalen und auf öffentlichen Plätzen ein. Auch wenn es das ganz große Public Viewing am Rathausplatz heuer nicht gibt, so ist trotzdem für jede Vorliebe etwas dabei. „Die Presse“gibt einen Überblick:
Die Klassiker: Für versierte Fußballseher ist das WUK WMQuartier schon lange ein Begriff. Dank drei Leinwänden und etlichen Fernsehbildschirmen gibt es optimale Sicht von praktisch jeder Heurigenbank, ein grüner Teppich im Backsteinhof sorgt für so etwas wie Stadionatmosphäre. Bei Schlechtwetter kann nach drinnen ausgewichen werden. Auch das Alte AKH wird wieder zur Fußballhochburg. In den Biergärten der Lokale findet noch jeder Student, der die Pause zwischen den Vorlesungen nützen will, ein Plätzchen.
Am Strand: Sand zwischen den Zehen, ein kaltes Bier in der Hand und im Liegestuhl gestählte Sportlerkörper bewundern – wer sich schon in Urlaubsstimmung bringen möchte, ist bei Wiens Strandbars gut aufgehoben. Public Viewing in der Strandbar Herrmann gibt es seit sieben Jahren, zu dem 23 Quadratmeter großen Bildschirm kommt heuer eine zweiter kleinerer dazu. Mit Platz für 2000 Fans kommt es schon mal vor, dass man sich wie in Bibione fühlt. Ähnlich eng kann es im Beachclub auf dem Gelände des Eislaufvereins werden. In einem großen Zelt und an den Bars werden die Spiele ab 14 Uhr gezeigt. Nah am Wasser ist man in der Palmar Strandbar auf der Donauinsel oder gegenüber auf der neugestalteten Copa Cagrana, dem Copa Beach. Dort gibt es eine große Leinwand, Cocktails zum Trinken und Shishas zum Rauchen. Kein Sand, sondern Beton, dafür aber Wellenrauschen hat das Public Viewing in Vösendorf zu bieten. Beim Surfsimulator City Wave in der SCS werden alle Matches übertragen. Die Kreativen: Wie kunstvoll Fußball sein kann, wird heuer in Aspern Nord gezeigt. Dort wird das Fußballgelände in ein Kunstprojekt des Ausstellungsraums notgalerie integriert. Künstlerische Interventionen am Großbildschirm, aber auch sechs Foodtrucks, Cocktails und genügend Platz sollen Besucher in die Seestadt locken. Das Eventareal Creau – kurz für „Creative Au“lädt heuer erstmals zum Public Viewing. Wer will, kann in der Pause selbst ein bisschen kicken, ob im großen Garten oder am „Wuzzler“. Ob die Wetten aufgehen, kann bei Schlechtwetter in den alten Stallgebäuden der Trabrennbahn Krieau verfolgt werden. Die Clubs: Fußball schauen und dann gleich weiterfeiern, das geht in den Wiener Clubs wie Pratersauna oder Flex. Aber aufpassen: Die Matches können gratis gesehen werden, für die After-MatchParty ist meistens Eintritt zu zahlen. Wird ein Duell zu hitzig, ist der Pool im Praterlokal eine Abkühlung wert, im Flex ist ein Sprung in den Donaukanal abzuraten. Echte Fans finden sich auch abseits der WM im Chelsea in den Stadtbahnbögen zum kollektiven Mitfiebern ein. Für die Weltmeisterschaft werden zusätzliche Bildschirme im Lokal und im Gastgarten am Gürtel aufgehängt.
Die Theatralischen: Es soll sie ja geben, die passionierten Public Viewing-Fans, die das Tageslicht verabscheuen. Sie finden im Kinosaal des Schikaneder oder im Topkino ihresgleichen. Gemütliche, gepolsterte Sessel und Leinwände gibt es dort ja bereits. Auch im Ateliertheater lässt es sich bei gedämpftem Licht dem Fußballfest frönen – in fast intimer Atmosphäre: Der Theatersaal bietet für 100 Zuschauer Platz, gezeigt werden die Spiele ab 16 Uhr.
Geheimtipps in der Vorstadt: Außerhalb des Gürtels finden sich immer wieder Kleinode, die mit entspannter Atmosphäre abseits der Massen locken. Das Cafe´ Turnhalle im Brick-5, dem Kulturzentrum im 15. Bezirk, ist so eines. Im Cafe,´ das sich in der alten Turnhalle einer stillgelegten Erbsenschälfabrik befindet, trifft man sich schon seit einigen Jahren zu Fußballgroßereignissen, traditionell wird mit dem Beamer über die Bar projiziert. Nicht direkt am Rasen, aber trotzdem im Grünen ist man im Schutzhaus Zukunft auf der Schmelz. Inmitten der Schrebergartensiedlung wird in dem Gasthaus mit dem großem Gastgarten ab 15 bis 23 Uhr Fußball gezeigt. Bodenständige Küche inklusive.