Nach „eingehender Analyse“: FAK trennt sich von Wohlfahrt
Fußball. Ralf Muhr ist jetzt Austrias neuer starker Mann.
Austria ist ein Kuriosum. Zuerst wurde lange bei der sportlichen Talfahrt zugesehen. Trainer Thorsten Fink redete Niederlagen schön, Sportdirektor Franz Wohlfahrt, 53, wies Schuld und Verantwortung von sich. Nach Finks Entlassung wurde Thomas Letsch engagiert, der das Minimalziel Europacup als Tabellensiebenter klar verfehlte. Der Vertrag des Deutschen wurde verlängert. Sogar Wohlfahrts Vertrag wurde, der Kontinuität wegen, noch bis Sommer 2021 verlängert – am Dienstag wurde der Kärntner aber von all seinen Aufgaben entbunden.
Nach der Installierung von (Nachwuchsleiter) Ralf Muhr als Technischem Direktor war am Verteilerkreis hinter vorgehaltener Hand schon über Wohlfahrts weitere Aufgaben diskutiert worden. Jetzt wird die operative Führung unter Letsch und Muhr intern geregelt, AG-Vorstand Markus Kraet- schmer sagt: „Wir haben uns nach eingehender Analyse der Gesamtsituation zu diesem Schritt entschlossen und beschäftigen uns bereits mit der Neuausrichtung.“
Man trenne sich nicht im Streit, nur wolle man die „Kräfte bündeln, den Umbau weiter vorantreiben“, erklärt Kraetschmer.
Austrias letzter Meistertitel gelang 2013, der letzte Cupsieg 2009. Jedoch erst aufgrund dieser extrem schwachen Saison ist die Stimmung im Aufsichtsrat gekippt. Dass da kein Platz für „Austrias Torhüter des Jahrhunderts“war, der sich seit Sommer 2015 als Sportdirektor versucht hatte, musste nicht mehr gesondert betont werden. Hektik bei der Neuausrichtung sei fehl am Platz, primär gelte es, „jetzt Qualität“für die Ziele in der neuen Zwölferliga dazuzugewinnen. (fin)