Die Presse

Aufstieg? Protest! Einspruch!

Das Kasperlthe­ater mit Wr. Neustadt ist Österreich­s Kontrastpr­ogramm zur WM.

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Stell dir vor es startet eine FußballWM, aber Österreich fährt nicht hin. Ungeachtet dessen nehmen viele Bundesliga­klubs hingegen bereits das Training wieder auf. Und, es werden im Hintergrun­d weiter über die Aufsteiger gestritten und Gerichte bemüht. Österreich ist anders.

Die Causa rund um Wr. Neustadt irritiert. Der Klub hatte den Einsatz von St. Pöltens Atanga inkriminie­rt, er habe nach Salzburg und Liefering für den dritten Klub in einer Saison gespielt – laut Fifa-Regulativ für einen zu viel. Die Bundesliga habe sich in dieser Causa vorab mit allen Vereinen, beteuert Vorstand Christian Ebenbauer, über diese Thematik mit einer Regelung für Kooperatio­nsspieler verständig­t. Mehrere Vereine, angeblich sogar der Kläger selbst, brachten sie zum Einsatz.

Dass Wr. Neustadt nach dem verpassten Aufstieg den vermeintli­chen Trumpf spielt, hinterläss­t einen schalen Nachgeschm­ack. Auch, dass dem klagenden Klub deshalb umgehend der Lizenzentz­ug drohte. Wie das? Im Gegenzug hatte St. Pölten dem Konkurrent­en – mit Geheul der Landesregi­erung – die Option als Ausweichst­adion gestrichen. Das einmal genannte Stadion darf aber des Regulativs wegen nicht mehr getauscht werden. Dass Hartberg erst per Entscheid des Ständig Neutralen Schiedsger­ichts in die höchste Spielklass­e einziehen konnte, darf in dieser Aufzählung nicht unerwähnt bleiben. Es erinnert an ein Kasperlthe­ater.

Freilich folgte ein Protest der Wr. Neustädter, diese Causa wird also während der WM erneut aufkochen. Als lokales Kontrastpr­ogramm, als Einstimmun­g auf die Zwölferlig­a. Sie startet am 28. Juli, wieder mitten im Hochsommer, schon zwei Wochen nach der WM.

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