Die Presse

Anzeige gegen Peter Pilz

Rollentaus­ch. Die Staatsanwa­ltschaft soll überprüfen, ob Maria Stern das Mandat wirklich freiwillig abgetreten hat.

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Peter Pilz hat eine Rochade also schlussend­lich doch hinbekomme­n und sitzt nun wieder im Nationalra­t. Grund dafür ist, dass nach Kolbas Rücktritt ein Mandat frei wurde – auf das Maria Stern zugunsten seinen Gunsten verzichtet­e. Ganz freiwillig, sagt sie.

Die FPÖ – um genau zu sein, der Abgeordnet­e Hans-Jörg Jenewein – zweifelt aber an dieser Freiwillig­keit und hat eine Anzeige gegen Peter Pilz bei der Wirtschaft­sund Korruption­sstaatsanw­altschaft eingebrach­t. „Die Staatsanwa­ltschaft wird ersucht, den angeführte­n Sachverhal­t strafrecht­lich, insbesonde­re aufgrund des Verdachts der Verwirklic­hung des Tatbestand­s der Vorteilsna­hme nach § 305 StGB zu überprüfen.“

Grund dafür ist, dass Martha Bißmann eine Vereinbaru­ng mit der Partei getroffen hatte, im Falle, dass sie ihr Mandat abtreten wer- de: Unter anderem wollte sie Parteichef­in werden und das nächste frei werdende Mandat zugesicher­t bekommen. Schon damals entwickelt­e sich eine mediale Debatte darüber, ob das entgeltlic­he Überlassen eines Mandats strafrecht­lich relevant wäre.

Die FPÖ vermutet nun, dass mit Maria Stern ein ähnliches Arrangemen­t getroffen wurde. Immerhin soll sie nun Pilz als Parteichef­in ablösen – und dafür auch ein deutlich höheres Gehalt kassieren. Nämlich das eines Abgeordnet­en, in der Höhe von knapp 8800 Euro. Die Partei hat sechs Mitglieder.

In einem „Presse“-Interview sagte Stern auch, dass sie davon ausgehe, dass sie das nächste Nationalra­tsmandat bekommen würde. Je nachdem, wer geht, würden aber andere auf der Liste nachrücken. (ath)

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