Aufwind für sechs Nachwuchswissenschaftler
Die diesjährigen Start-Preise gingen an junge Forscher aus den Bereichen Physik, Biologie, Geologie und Bauingenieurswesen. Die Auszeichnung des Wissenschaftsfonds ist mit bis zu 1,2 Millionen Euro dotiert.
Vielen, die in der heimischen Wissenschaft Fuß fassen wollen, fehlen die Perspektiven: Die Unis haben kein Geld, um sie anzustellen, und rechtliche Schranken verhindern mehrmalige befristete Verträge. Diese Sorgen sind die mit den vom Wissenschaftsfonds FWF vergebenen Start-Preisen Ausgezeichneten zumindest für sechs Jahre los.
Vergangenen Mittwoch war es wieder so weit: Der FWF gab nicht nur die heurigen WittgensteinPreisträger, den Mathematiker Herbert Edelsbrunner und die Ethnomusikologin Ursula Hemetek bekannt („Die Presse“berichtete), sondern auch die ausgewählten Jungforscher. Die mit bis zu 1,2 Millionen Euro dotierte Förderung geht an die Physikerin Emanuela Bianchi (TU Wien), den Bauingenieur Josef Norbert Füssl (TU Wien), die beiden Physiker Philipp Haslinger (TU Wien) und Oliver Hofmann (TU Graz), den Biologen Robert R. Junker (Uni Salzburg) sowie die Geologin Gina Elaine Moseley (Uni Innsbruck). (APA, red.) Die 1981 geborene Italienerin forscht am Institut für Theoretische Physik der TU Wien. Sie arbeitet im Bereich Materialwissenschaften. Dabei spielt die Selbstorganisation mikroskopischer Einheiten zu größeren Strukturen eine wichtige Rolle. In ihrem Projekt „Heterogen geladene Kolloiden für Materialentwicklung“will sie diese Selbstorganisation zuverlässiger steuern. Der 37-jährige Bauingenieur forscht am Institut für Mechanik der Werkstoffe und Strukturen der Technischen Universität Wien. Sein mit dem Start-Preis ausgezeichnetes Projekt „Holz durch computergestützte Methoden berechenbar machen“soll die Skepsis verringern, mit der Holz als Tragwerkselement betrachtet und weswegen es nicht so häufig eingesetzt wird.
Der Physiker (geb. 1982) arbeitet am Atominstitut der Technischen Universität Wien. In seinem mit dem Start-Preis geförderten Projekt „Atominterferometrie in einem optischen Resonator“will er Atominterferometrie, mit deren Hilfe man Kräfte in höchster Präzision messen kann, verbessern, um nach neuen physikalischen Effekten in der Nähe von Oberflächen zu suchen.