Die Presse

Serbien feiert 1:0-Pflichtsie­g

Die Serben besiegten den nominell schwächste­n Gegner Costa Rica ungefährde­t mit 1:0. Kolarov versenkte einen Freistoß sehenswert.

- VON SENTA WINTNER

Ein Freistoßto­r entscheide­t Serbiens WM-Auftakt gegen Costa Rica.

Nach der verpassten Endrunde 2014 ist Serbien zurück auf der WM-Bühne, in Russland ruhen die Hoffnungen allen voran auf einem Mann, der zur Qualifikat­ion gar nichts beigetrage­n hat. Sergej Milinkovic-´Savic,´ 23, gilt als nächster großer Star der „Adler“, nach einer starken Saison bei Lazio Rom wird er von den großen Klubs gejagt. Sein Nationalte­amdebüt aber gab der Mittelfeld­mann, der bis 2006 im GAK-Nachwuchs spielte, erst in einem Testspiel im vergangene­n November.

Im WM-Auftakt gegen Costa Rica zog Milinkovic-´Savic´ im serbischen Mittelfeld gemeinsam mit Manchester-United-Profi Nemanja Matic´ die Fäden, doch die Mittelamer­ikaner schienen gewarnt und schränkten seine Kreise erfolgreic­h ein. Schon bei der WM 2014 hatte eine disziplini­erte Abwehr die „Ticos“bis ins Viertelfin­ale gebracht, das bekam nun auch Serbien zu spüren und durfte in der 12. Minute tief durchatmen. Nach einem Eckball stieg Gonzalez´ völlig frei zum Kopfball hoch, schien jedoch selbst überrascht und konnte den Ball nicht drücken.

Die Serben hatten mehr Ballbesitz, doch entweder dauerte es zu lange oder der letzte Pass kam zu ungenau. Zweimal tauchte Milinkovic-´Savic´ allein vor dem Tor auf, wurde aber wegen Abseits zurückgepf­iffen. Im Fall seines schönen Fallrückzi­ehers zu Unrecht, Torhüter Navas war aber ohnehin zur Stelle (43.).

Auch nach der Pause wurde immer wieder Milinkovic-´Savic´ gesucht und dieser sprang dann in die Rolle des Vorbereite­rs. Nach seinem optimalen Lochpass scheiterte Mitrovic´ an Navas (50.). Weder Serbien und schon gar nicht Costa Rica konnten spielerisc­h überzeugen, deshalb war es keine Überraschu­ng, dass das Tor schließlic­h aus einem Standard fiel. Kolarov zirkelte einen Freistoß aus gut 20 Metern genau durch die Lücke in der Mauer ins Netz (56.).

Die Serben verwaltete­n die Führung gut, ließen Ball und Gegner laufen, vergaben einen höheren Sieg jedoch mit zum Teil katastroph­alem Konterspie­l. Costa Rica wechselte das offensive Personal, am eklatanten Ideenmange­l änderte das jedoch nichts. In der Schlusspha­se gingen die Emotionen noch einmal hoch: Als ein costa-ricanische­r Betreuer Matic´ den Ball nicht sofort übergab bildete sich ein Tumult, dann versetzte der eingewechs­elte Prijovic´ seinem Gegenspiel­er einen Ellbogensc­hlag. Schiedsric­hter Diedhiou aus dem Senegal zeigte nach Videostudi­um unverständ­licherweis­e nur Gelb. Das alles änderte aber nichts mehr am Ergebnis, Serbien brachte den Pflichtsie­g gegen den nominell schwächste­n Gruppengeg­ner souverän über die Zeit.

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[ Reuters] Die serbische Version einer Jubeltraub­e, Kolarov besorgte mit einem Freistoß das 1:0 gegen Costa Rica.

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