Neue Atomwaffen
Bericht. Laut Friedensforschungsinstitut Sipri werden die Arsenale weltweit modernisiert.
Die Modernisierung der Atomwaffenarsenale schreitet weltweit voran. Zwar ist die Anzahl von Nuklearwaffen 2017 im Vergleich zu 2016 leicht gesunken (von 14.935 auf 14.465), gleichzeitig haben die Atommächte in großem Maßstab in technische Innovationen investiert. Zu diesem Schluss kommt ein am heutigen Montag veröffentlichter Bericht des schwedischen Friedensforschungsinstitut Sipri.
Besonders ins Gewicht fallen die Modernisierungsanstrengungen der USA und Russland, die noch immer 92 Prozent der Atomwaffen weltweit besitzen, heißt es in dem Bericht. Aber auch kleinere Atommächte wie Indien, Pakistan, China und Nordkorea hätten 2017 versucht, ihre Nuklearwaffen auf den neuesten Stand zu bringen.
Dass atomare Abschreckung wieder diese strategische Bedeutung bekommen habe, sei ein „besorgniserregender Trend“, so Sipri-Vorstandsvorsitzender Jan Eliasson. Die Welt brauche ein „klares Bekenntnis“der Atommächte hin zu einem „rechtlich bindenden Prozess der nuklearen Abrüstung“.
Weniger Blauhelme
Der Bericht stellt weiter fest, dass die personellen Aufwendungen für multilaterale Friedenssicherungsmaßnahmen 2017 zurückgegangen sind. Im Vergleich zum Jahr davor waren 4,5 Prozent weniger Friedenssicherungskräfte im Einsatz (145.911 nach 152.822). Besonders drastisch war der Rückgang bei UN-Missionen (7,6 Prozent). Missionen außerhalb des UN-Rahmens konnten hingegen einen Anstieg von 2,3 Prozent verzeichnen. Für den Rückgang der BlauhelmeMissionen macht Sipri budgetäre Zwänge verantwortlich.
Drei Viertel aller Friedenssicherungskräfte kamen auf dem afrikanischen Kontinent zum Einsatz. (APA)