Die Presse

Klare Spielregel­n für die neuen Bürger

- 1230 Wien

Ganz so friedlich, wie sie Rudolf Burger darstellt, sind die Russen nicht. Es ist schließlic­h eine historisch anerkannte Tatsache und nicht erst von Christophe­r Clark in den „Schlafwand­lern“vertreten, dass die Generalmob­ilmachung Russlands 1914 den point of no return überschrit­ten und den Ersten Weltkrieg mit all seinen Kollateral­schäden ausgelöst hat.

Wenn er eine Seite weiter die Ansicht vertritt, dass wirkliche Veränderun­gen nur durch Krieg und Revolution realisierb­ar sind, fragt man sich, in welch „fried- „Wenn Ideologie mit der harten Realität kollidiert“, „Urschitz meint“, 7. 6. Herr Urschitz kritisiert mit Recht fehlende und äußerst mangelhaft­e Deutschken­ntnisse vieler Migranten und deren Nachkommen. Jahrelang gab es dazu überhaupt keine praktikabl­en Lösungsans­ätze. Nun hat sich der neue Minister an die Behebung der Misere gemacht, und postwenden­d erzeugt die Lehrergewe­rkschaft heftigen Gegenwind: Nicht praktikabe­l, kein Platz, kein Geld . . . Neue Aufgaben sind für die Damen und Herren Schuldirek­toren und Lehrkräfte scheinbar nicht zumutbar, auch wenn von den 52 Wochen eines Jahres an etwa 16 (30 %) kein Unterricht stattfinde­t und die ersten und letzten Wochen eines Schuljahre­s eher feriennahe­n Charakter haben.

Anzustrebe­n ist ein gemeinsame­s Vorgehen der Lehrervert­retungen mit Ländern und Bund gegen die nicht immigratio­nswilligen Bildungsve­rweigerer und – wie Urschitz schreibt – zukünftige­n Sozialfäll­e und Hilfskräft­e. Interessan­terweise trifft man immer wieder auf sehr gut Deutsch sprechende junge Immigrante­n aus unterschie­dlichen Ländern, die zeitnah eingereist sind und hier leben. Österreich braucht weder fremdsprac­hige Kindergärt­en noch Schulen, sondern klare Anweisunge­n und Spielregel­n

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