Machtkampf um Casinos eskaliert
Die Hauptversammlung der Casinos Austria endete mit einer bitteren Niederlage der tschechischen Sazka-Gruppe.
In ihrem jüngsten Geschäftsbericht teilte die tschechische Sazka-Gruppe noch mit, das sie die Kontrolle bei den Casinos Austria erworben habe. Sazka verfügt über 38 Prozent der Anteile, allerdings gebe es eine Vereinbarung mit Novomatic, die 17 Prozent an den Casinos hält.
Wie viel von dieser Vereinbarung zu halten ist, zeigte sich bei der Hauptversammlung am Mittwoch. Die Novomatic stimmte nicht mit den Tschechen, sondern mit der Staatsholding Öbib. Und somit wurde es nichts mit dem Vorhaben der Tschechen, im Aufsichtsrat alle zwölf Kapitalvertreter zu stellen. Es kam ganz anders: Der Aufsichtsrat blieb de facto unverändert, der langjährige RZB-Chef Welter Rothensteiner bleibt Aufsichtsratspräsident.
Die derart überrumpelten Tschechen reagierten empört. In einer schriftlichen Stellungnahme heißt es: „Der neu gewählte Aufsichtsrat der Casinos Austria AG entspricht nicht den Rechten und den bestehenden gültigen Vereinbarungen zwischen der Sazka Group und den Miteigentümern der Casinos Austria AG. Die Sazka Group sieht sich in der bedauerlichen Situation, alle notwendigen Maßnahmen ergreifen zu müssen, um die ihr zustehenden Rechte zu sichern und zu schützen.“
Vor der Sitzung reagierte Sazka auf einen Bericht der „Presse“, wonach das Unternehmen hoch verschuldet ist und eine 500 Millionen-Euro-Anleihe begeben möchte. Man sei nicht so hoch verschuldet, hieß es. Die turbulente Hauptversammlung war wohl nur das erste Kapitel im Machtkampf um die Casinos Austria. (red.)