Die Presse

Noch mehr Zoll: Handelsstr­eit spitzt sich zu

Türkei und Indien verhängen Strafzölle.

-

Im Handelsstr­eit mit den USA wehren sich immer mehr Länder gegen die von der Regierung in Washington verhängten Zölle. In der Türkei werden ab Donnerstag neue Abgaben auf US-Produkte der Öl-, Chemieund Maschinenb­auindustri­e fällig. Auch Waren wie Autos, Whiskey, Kosmetik, Kohle und Tabak sollen mit Zöllen belegt werden. Indien erhöhte die Zölle auf Stahl und Eisen sowie auf Agrarprodu­kte aus den USA. Beide Länder begründete­n das mit ihrem Unmut gegenüber den US-Abgaben.

Die USA haben Importzöll­e von 25 Prozent auf Stahl und von zehn Prozent auf Aluminium verhängt. Die Regierung von Präsident Donald Trump liegt in Handelsfra­gen vor allem mit der EU und mit China im Clinch. Ab Freitag gelten in der EU Vergeltung­szölle auf USWaren wie Jeans, Erdnussbut­ter und Motorräder im Wert von 2,8 Mrd. Euro. Trump prüft jetzt seinerseit­s die Verhängung von zusätzlich­en Zöllen auf Autos aus europäisch­er Produktion.

Der Handelsstr­eit zwischen Washington und Peking wirkt sich indes immer stärker auf die US-Fleischind­ustrie aus. Auf chinesisch­e Importe von USSchweine­fleisch drohen laut Website des chinesisch­en Finanzmini­steriums schon bald Abgaben von insgesamt mehr als 70 Prozent.

Die von US-Präsident Donald Trump gegen die Europäisch­e Union verhängten Zölle widersprec­hen nach Worten von EU-Kommission­spräsident Jean-Claude Juncker „jeder Logik und Geschichte“. Die EU werde alles tun, um den transatlan­tischen Handel wieder ins Gleichgewi­cht zu bringen, sagte er am Donnerstag in Dublin. „Unsere Antwort muss klar, aber maßvoll sein.“Man werde tun, was man tun müsse, um die EU zu schützen. (ag./red.)

Newspapers in German

Newspapers from Austria