VW erhofft sich viel von Börsengang
Das IPO der Trucksparte soll dem Konzern mehr als sechs Mrd. Euro einspielen.
Der Börsengang der Lkw-Sparte von Volkswagen soll einer der größten Neuemissionen überhaupt in Deutschland werden. Auf die Frage, ob er tatsächlich mit einem Emissionserlös von rund sechs Mrd. Euro rechne, sagte VW-Truck-Vorstand Andreas Renschler dem „Manager-Magazin“: „Das dürfte gern ein bisschen mehr sein.“Der genaue Zeitpunkt eines Börsengangs hänge wie die Höhe der gegebenenfalls zum Verkauf angebotenen Anteile auch von der Stimmung auf dem Finanzmarkt ab, sagte Renschler.
Laut dem Bericht ist der Sprung derzeit für den Sommer 2019 geplant, rund 25 Prozent der Anteile sollten verkauft werden. Eine Sprecherin der Lkw-Sparte betonte, dass bisher keine Ent- scheidungen über einen Börsengang der Sparte, den Zeitpunkt oder das Volumen gefallen seien. Ziel sei es, die Kapitalmarktfähigkeit herzustellen, bevor weitere Schritte eingeleitet werden könnten. Eine Entscheidung über ein IPO müsse der Aufsichtsrat treffen.
Zur Lkw- und Bussparte von Volkswagen, die künftig Traton Group heißen soll, gehören die Lkw-Bauer MAN und Scania, das Nutzfahrzeuggeschäft in Brasilien sowie die Mobilitätsmarke RIO. Volkswagen wandelte die Sparte im Juni in eine Aktiengesellschaft um und machte sie damit kapitalmarktfähig. Für Herbst sei dann die zweite Wandlung in eine Aktiengesellschaft europäischen Rechts (SE) geplant, sagte Renschler. VW will einen weltweit führenden Lkw- und Bushersteller formen. In der Vergangenheit wurde bereits deutlich gemacht, dass dazu etwa der Anteil am US-LkwBauer Navistar aufgestockt werden könnte. Auch die Partnerschaft mit dem chinesischen Hersteller Sinotruk könnte ausgebaut werden.
Innerhalb des neuen Truckriesen sollen die einzelnen Marken – wie im VW-Konzern üblich – eigenständig bleiben. Sollte VW beim Börsengang tatsächlich mehr als sechs Mrd. Euro einsammeln, wäre es der zweitgrößte Börsengang in Deutschland nach der Deutschen Telekom. Der Bonner Konzern nahm mit der „T-Aktie“1996 rund 10,6 Mrd. Euro ein. (APA/Reuters)