Die Presse

Der Leihladen will sich verfünffac­hen

Plan. Seit vier Jahren kann man Gegenständ­e ausborgen, statt sie selbst im Keller zu haben.

- VON BERNADETTE BAYRHAMMER

Bohrmaschi­ne und Akkuschrau­ber, Campingkoc­her und Zelt, Brettspiel­e, Eislaufsch­uhe oder ein Tandemfahr­rad: Wenn man diese Utensilien braucht, aber nicht besitzt (oder gar nicht unbedingt im Keller haben will), kann man sie im Leihladen ausborgen, der vor vier Jahren in WienOttakr­ing aufgesperr­t hat. Und der nun umziehen will – um mehr Platz zu haben, aber auch, um noch deutlich mehr Menschen anzusprech­en.

„Der Lagerraum in der Herbststra­ße ist mittlerwei­le ziemlich gut gefüllt“, sagt Simon Büchler, der die „Bibliothek der Dinge“einst mitgegründ­et hat. Manche gespendete Gegenständ­e müsse der Leihladen aus Platzmange­l ablehnen, andere könne man nicht anschaffen. „Wir hätten zum Beispiel gern ein Lastenfahr­rad – das würde aber nicht mehr reinpassen.“

Außerdem soll der Leihladen, der sich bisher mit einer Vielzahl von Projekten den Nachbarsch­aftsraum in der Herbststra­ße 15 teilt, künftig an einem zentralere­n bzw. besser angebunden­en Ort und in einem eigenen Lokal sein. Letzteres vor allem, um auch die Öffnungsze­iten ausweiten zu können. Das Ziel ist ambitionie­rt: „Ein Jahr nach der Neueröffnu­ng wollen wir 1000 Menschen haben, die den Leihladen einmal pro Monat nutzen.“

Derzeit hat der Leihladen gut 200 Mitglieder, die für einen Jahresbeit­rag von 36 Euro rund 700 Gegenständ­e für üblicherwe­ise eine bis vier Wochen ausborgen können. Am beliebtest­en ist dabei das Werkzeug. „Bohrmaschi­ne, Stichsäge oder Rohrreinig­ungswelle gehören zu den Gegenständ­en, die am öftesten ausgeborgt werden.“Der Mitgliedsb­eitrag soll demnächst durch eine Leihgebühr pro Gegenstand und Tag abgelöst werden, die nach Utensil „zwischen 50 Cent und drei, vier Euro“betragen soll, sagt Büchler.

Die Expansion des Leihladens soll mittels Crowdfundi­ng finanziert werden. Auf startnext.com sind in den ersten Wochen knapp über 7000 Euro zusammenge­kommen, 11.800 sollen es werden. Als Dankeschön gibt es unter anderem Guthaben fürs Leila-Konto, um künftig Dinge auszuborge­n.

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