Produktion von Kokain und Opium erreicht Rekordwerte
Bericht. Die Vereinten Nationen warnen vor OpioidKrise. Afghanistan und Kolumbien bleiben Hotspots.
Die USA haben ein großes Problem: Opioide wie Fentanyl, also rezeptpflichtige Schmerzmittel, sind über illegale Drogenhändler viel leichter zu bekommen. Das führt zu mehr Abhängigen und auch zu mehr Toten. Vor zwei Jahren starben 42.000 Menschen in den USA an diesen Opioiden – mehr als je zuvor. Die Opiatsucht ist auch eine Folge davon, dass Medikamente zeitweise recht freizügig verschrieben wurden.
Der Opiat-Missstand in den USA gehört zu den akutesten Drogenproblemen in der entwickelten Welt, gab das in Wien ansässige UN-Büro für Drogen- und Verbrechensbekämpfung, Undoc, bekannt. In ihrem neuen Bericht warnt das Büro nicht nur vor einer Opioid-Krise, sondern hält auch einen Anstieg von Opium- und Kokainproduktion fest. Lediglich die Zahl jener Menschen zwischen 15 und 64 Jahren, die zumindest einmal eine illegale Droge eingenommen haben, ist mit 275 Millionen gleich geblieben.
Afghanistan bleibt weiterhin Hotspot der Opiumproduktion. 9000 Tonnen stellte das krisengeschüttelte Land zwischen 2016 und 2017 her. Die enorme Menge hat auch mit der besseren Ernte von Schlafmohn im vergangenen Jahr zu tun. Weltweit belief sich die Opiumproduktion auf 10.500 Tonnen. Auch Kolumbien bleibt weiterhin auf dem Radar von Undoc: Was Kokain betrifft, ist mit 1410 Tonnen die bislang höchste Produktionsmenge erzielt worden, das meiste fällt auf dem südamerikanischen Staat. Drogen wie Kokain werden vermehrt in Asien und Afrika verkauft, denn in diesen Regionen steigt die Zahl der Drogentoten.
In Europa geht zumindest die Zahl der Erstkonsumenten zurück, was injizierte Drogen wie Heroin oder Kokain betrifft. Das heißt, mehr Menschen kommen gar nicht in Versuchung, diese Drogen auszuprobieren. Auch das Opioid-Problem ist in Europa weniger ein Thema, da die Medikamentenverschreibung viel restriktiver ist. (ag.)