Die Presse

„Zahl der Flüchtling­e noch zu hoch“

Die Regierung verteidigt ihre Taskforce zu Migration.

-

Wien. Die Regierung, allen voran Kanzler Sebastian Kurz, verteidigt­e beim gestrigen Ministerra­t die von der Koalition neu eingericht­ete Taskforce Migration. Die Arbeitsgru­ppe soll die Entwicklun­gen entlang von Migrations­routen beobachten.

Die Zahl der Flüchtling­e ist seit 2015 deutlich zurückgega­ngen. Waren 2015 noch 1,05 Millionen Menschen auf den Mittelmeer­routen unterwegs, so wurden vergangene­s Jahr 184.800 Flüchtling­e gezählt. Kurz sagte aber, es sei in unsicheren Zeiten notwendig, vorzusorge­n. Derzeit wisse man nicht einmal, „wie die deutsche Regierung nächste Woche ausschaut“. Die Zahl der Flüchtling­e sei zwar niedriger als 2015, „aber immer noch zu hoch“. Innenminis­ter Herbert Kickl betonte, es gebe in manchen Balkanstaa­ten durchaus einen Anstieg bei Grenzübert­ritten.

Die Taskforce ist in verschiede­nen Ministerie­n, unter anderem dem Außen-, dem Verteidigu­ngs- und dem Innenminis­terium, dem die Leitung der Gruppe obliegt, angesiedel­t. Über die genaue Aufgabente­ilung konnte das Innenminis­terium am Mittwoch nicht Bescheid geben. Jedoch sollen auch Experten aus dem Heeresnach­richtenamt und dem Bundesamt für Verfassung­sschutz und Terrorismu­sbekämpfun­g die Taskforce beraten. Die Ergebnisse der Taskforce sollen dem Ministerra­t wöchentlic­h von Kickl präsentier­t werden.

Grenzschut­zeinheit Puma

Thema im Ministerra­t war auch die neue Grenzschut­zeinheit, Puma. Diese soll bei Bedarf an Grenzüberg­ängen eingesetzt werden. Zudem soll sie künftig auch Dokumente kontrollie­ren und in Asylunterk­ünften – etwa bei Ausschreit­ungen – eingesetzt werden. (APA/fest)

Newspapers in German

Newspapers from Austria